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Weihnachtsrunde: 2 Tage, 3 Verrückte, 400km

Weihnachten gerade gefeiert, Silvester steht vor der Tür, warum nicht mal zwei Tage Rad fahren? Aus einer spontanen Idee anlässlich der Festive500 wurden zwei Rennradtage von Koblenz über Trier nach Aachen.

Tag 1 Koblenz – Trier, 199 Kilometer, 551 Höhenmeter

Abfahrt 6.27 ab Hauptbahnhof Düsseldorf. Auf dem Weg zum Bahnhof sagte der Nieselregen schon mal guten Morgen. Pünktlich fuhr der Zug mit Christian, Malte und mir in Richtung Koblenz. Genug Zeit für Kaffee und so eine Art Frühstück.

Gegen 8 Uhr ging es auf die Piste erstmal zum Deutschen Eck, Fotosession mit dem Kaiser. Dann ab auf die Pferde und raus aus Koblenz. Das Wetter war nass, leichter Nieselregen begleitete uns, aber nichts wildes was uns hätte stoppen können. Von Koblenz aus ging es im Prinzip immer an der Mosel entlang. Der Plan war 25-27 km/h, kein Stress, Tisch im Hotel war für 18 Uhr reserviert.

Nach 50 Kilometern hielten wir in Cochem zur ersten Pause. Direkt am Marktplatz gönnte wir uns einen warmen Kaffee und ein Frika-Brötchen. Aber Malte ließ Christian und mich nicht lang rasten, wir philosophierten gerade darüber, dass so eine Pommes, wie die am Nachbartisch, auch nicht schlecht sei, da hieß es kommt weiter, besser Zeit am Ziel im Hotel-Wellness verlieren als hier.

Hinter Cochem verlief die Strecke zunächst parallel zur Landstraße, quasi auf dem gleichen Stück Asphalt, gutem Asphalt. Aber viel Zeit zum Genießen gab es nicht, nach nur 5 Kilometern trennte sich der Weg wieder von der Landstraße und die lockere Temporomantik nahm ein schnelles Ende. Der Weg am Ufer der Mosel war von Schlamm überdeckt und nachdem die ungebremste Durchfahrt dazuführte, dass mein Fahrrad ausbrach, lies ich erstmal nur rollen. Tempo raus, Konzentration und hoffen das es besser wird. Es half, es wurde besser, aber scheinbar war die Mosel hier zuletzt über die Ufer getreten und solche Schlammabschnitte wiederholten sich. Christian gab dem nix, Vollgas scheinbar taugen seine Pannaracer etwas bei solchem Untergrund. Malte war auch vorne dabei, bis er ebenfalls einmal kurz quer stand. Ich hab mich auf meinen Conti GP4000 nicht so wirklich auf gute Haftung verlassen und bin mit Gefühl auf dem Pedal hinterher. Nach weiteren 5 Kilometern war die „Tactical Session“ geschafft. Die Räder sahen aus wie aus der Mosel gezogen, man konnte quasi hören wie das Metal an Kette, Kassette und Felge weniger wurde.


Nach gut 70 Kilometern ging es hinter Senheim in den Wald. Gravelparadies. Äste, Steine – nein – ganze Felsen und der ein oder andere Baum lagen auf der hügeligen Strecke. Wir nahmen es gelassen, machten Witze und düsten knapp 10 Kilometer durch den Wald. Am Ende des Waldes teilte sich der Weg. Doch wir wussten nicht wo drauf wir uns einließen als wir uns für diesen einen der drei Möglichkeiten entschieden. Alle drei Wege waren eher Feldwege, nicht asphaltiert, aber fahrbar. Doch der auserwählte führte hoch, links rum, höher, höher, immer weiter in den Weinberg. Manch ein Hinterrad drehte an den Anstiegen durch. Nach Schlamm und Wald die nächste „Tactical Session“. Aber es lohnte sich die Aussicht war genial und die Abfahrt war asphaltiert. Das Abfahrtherz schlug höher, auch wenn die Nässe zur Vorsicht rief.

In Bernkastel-Kues machten wir nach 136 Kilometern und 7 Stunden (inkl. Pausen) die zweite Pause. Die Bedienung war reichlich verwirrt als wir 3 Tee, 3 Kaffee und 3 Cola bestellten, aber wir versicherten jeweils unsere Absicht und bekamen was wir bestellten. „Akkus“ aufladen für die letzten gut 60 Kilometer. Mit dem strengen Blick auf die Wellness Uhr löste Malte Christian und mich wieder aus Anfängen längeren pausieren.

Gestärkt ging es auf die Räder, aber nach so einer Pause hat man glatt vergessen wie kalt es draußen ist. Im Kopf rechnete man sich aus, noch 3 mal die Strecke ins Büro und so rollte es sich doch ganz gut. Irgendwann ereilte uns die Dunkelheit, die Lampen leuchteten uns zwar den Weg, aber es ist etwas anderes Nachts auf unbekannter Strecke als den Standardweg ins Büro oder die Hausrunde zu fahren. Wegweiser, Navigation und gute Aufmerksamkeit von allen brachte uns am Ende sicher ans Ziel. Doch bevor es Wellness für uns gab, hielten wir noch an einer Tankstelle und gönnten den Rädern etwas Wellness. Malte fegte mit Gefühl den Schlamm aus Bremsen, Kassette und ach einfach vom ganzen Rad. Wir wussten ja nicht das uns kurz vorm Hotel noch ein Regenguss einholte.


Nach 199 Kilometern und 10,5 Stunden Gesamtzeit errichten wir etwas später als geplant das Nells Park Hotel in Trier. Räder entladen, aufs Zimmer und erstmal heiß duschen. Aufgewärmt und umgezogen ging es zum Abendessen. Das Bier hatten wir uns verdient und die Sauna im Anschluss erst recht. Wellness und gute Nacht!

Zahlen am Rande:

199 Kilometer, 551 Höhenmeter, 8:47 Fahrzeit, 10:34 Gesamtzeit, 22,6 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, 0°C Durchschnittstemperatur

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Rapha Festive 500

Jedes Jahr ruft die englische Radbekleidungsmarke Rapha zur #Festive500 auf, dabei geht es darum zwischen Weihnachten und Neujahr 500 Kilometer mit dem Rad zurückzulegen. 500 Kilometer in 8 Tagen ist für viele Radsportler kein Problem, allerdings kommt dazu ja noch das übliche Weihnachtsprogram mit vielen Leckereien dem ein oder anderen Glas Alkohol und oft eh schon zu wenig Zeit für diverse Familienbesuche. Als wäre das nicht genug, um es einfach sein zu lassen, kommt in dieser Jahreszeit auch oft noch fieses Dreckswetter dazu.
Die Festive500 ist also der Versuch trotz allem das Rad und sich selbst raus zu jagen. Eine Herausforderung!

Ich hab das Rad über die Weihnachtsfeiertage stehen lassen, keine Festive500. Bei fast 11.000 Radkilometern in 2018 wollte ich Weihnachten mit der Familie verbringen. Vielleicht wollte ich insgeheim auch nicht raus in die Kälte.

Im Weihnachtsurlaub formiert sich in der Radsport What’s App Gruppe die Idee die Festive500 einfach in 2 Tagen zu fahren. Die Idee, einfach 2 Tage Radfahren und nicht jeden Tag 3 Stunden. Malte hatte eine Strecke im Hinterkopf, die er teilweise dieses Jahr schon mal gefahren war, und so wurde aus der Idee der Plan von Koblenz nach Trier und weiter nach Aachen zu fahren. 400 Kilometer in 2 Tagen, die restlichen 100 muss man sich dann vorher zusammenfahren.


Aktueller Stand, noch 3 Tage, 0 von 500 Km gefahren. Heute hieß es Sachen packen, letzte Feinheiten am Fahrrad und morgen geht es los. Etappe 0, von Düsseldorf mit dem IC nach Koblenz. Seid gespannt, ich werde berichten!

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10 Geschenke für Weihnachten und so…

Advent, Advent! Ohje… richtig Weihnachten nähert sich mit großen Schritten! Noch keine Geschenke? Überhaupt keine Idee? Vielleicht ein Rollentrainer oder ein Powermeter? Zu teuer? Im folgenden 10 Geschenke bis 100 Euro, mit denen ihr euch oder eure Radsportkollegen/innen auch nach Weihnachten noch eine Freude machen könnt.

Zeitschrift Tour 01/2019 5,20€

Test, Technik, Profis, Tourenszene, Fitness, Training, Touren und vieles mehr ab 19. Dezember am Kiosk perfekt um sich durch die Tage zu lesen.

Buch Velominati, Die Regeln 14,80€

Der Kodex für Radsportjünger. 95 Regeln manche lustig manche nicht zu missachten, schön verpackt in netten Geschichten aber natürlich auch in einer Übersicht zum auswendig lernen 😉

Buch Rennradwerkstatt für Profis 24,90€

Neubau, Wartung, Reparatur gut bebildert und erklärt. Perfekt zum Nachschlagen. Aber auch Grundlagen a la „Was brauch ich am Werkzeug in meiner Rennradwerkstatt“ finden Platz im Buch. [shop]

Zubehör, HideMyBell Regular 36,95€

Praktische Halterung für den Fahrradcomputer und Klingel in einem. Optional lässt sich auch ein Adapter für das GoPro System kaufen. „HideMyBell“ gibt es jetzt auch in der „fi mount“ Version für Aero Lenker (46,95€). [shop]

Werkzeug, Silca Italian Army Knife Venti 39,76€ (45 USD)

20 Tools in einem Griff. Das Venti von Silca ist vollgepackt mit dem wichtigsten Fahrradwerkzeug uns lässt so auch größere Reparaturen unterwegs zu. [shop]

Bekleidung Grip Grap Race Aqua 39,95€

Der Schuh für über den Schuh. Dünnes, leichtes, elastisches Material liegt eng am Schuh, schützt vor Wind und Wetter. Ausreichend reflektierende Prints sorgen für die notwendige Sichtbarkeit in den dunklen Tagen. [shop]

Werkzeug SKS Rennkompressor 49,95€

Seit 50 Jahren im Straßenradsport. Der SKS Standkompressor bringt bis zu 16 bar aufs Gummi und macht es mit jedem, egal ob Sclaverand, Schrader oder Dunlop. [shop]

Event Skoda Velodom 2019 68km 59,00€

Ein Startplatz für den Skoda Velodom besser bekannt als „Rund um Köln“. Als Frühbucher spart man bis zu 20€ und zahlt für die 68 Kilometer Runde bis zum 31. Dezember nur 59€. [shop]

Reifen Continental Grand Prix 5000 S II 62,90€

14 Jahre war der Grand Prix 4000 treuer Begleiter vieler, nun gibt es einen Nachfolger, 10g leichter, 20% bessere Pannenschutz, 12% weniger Rollwiderstand und auch als Tubeless Variante zu haben. [shop]

Beleuchtung Knog PWR Trail 84,95 €

Die Knog PWR Trail kann als Powerbank und Lampe verwendet werden. Dabei ist es egal ob man die Lampe lieber am Lenker oder auf dem Helm trägt. In den 6 verschiedenen Modis bringt die PWR Trail bis zu 1000 Lumen auf die Straße und macht die Nacht zum Tag. Neben den festen Modis kann man individuellen Leuchtmodi per Konfigurationssoftware einfach selbst erstellen… [shop]

War das richtige Geschenk nicht dabei?

Radklamotten anziehen, Lieblingsmensch packen eine Runde aufs Rad und dann bei der lokalen Espressotanke ein Espresso genießen, geht auch das ganze Jahr 😉

Münsterland Giro
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Münsterland Giro

Der 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit, Feiertag. Perfekt für ne Ausfahrt mit Freunden. Zufällig findet an diesem Tag der Münsterland Giro statt und da es im Münsterland ja sehr schön sein soll, hab ich mich mit den Jungs angemeldet.

4:30 Aufstehen, zwei Espresso, ne Banane und ein paar Nutella Brote. Radklamotten an und den Rest ins Auto packen. Um 5:25 hatten wir uns zur Abfahrt verabredet. Wir, das war das „L’Etape du Tour Kernteam“ plus Chris, Henning müsste leider aus Watt/Kg Gründen passen. 2 Autos, 4 Verrückte inklusive Fahrräder auf dem Weg nach Münster.

Nach dem wir unsere Startnummern abgeholt und alles ans Rad gedängelt hatten, standen wir um kurz nach 8 am Start. Um 8:25 starteten die Lizenzfahrer der Klasse A/B und wir durften 10 Minuten später auf die Strecke. Im Startblock trafen wir noch ein paar Bekannte Gesichter aus Düsseldorf und den üblichen Ausfahrten dort (Sunday Sunrise Ride, Facebook Radsport Gruppe, Schicke Mütze und Cycling Club Düsseldorf).

In unserem jugendlichen Leichtsinn gaben wir bei der Anmeldung einen Schnitt von 40Km/h an. Ein 40er auf fast 100 Kilometern ist noch keiner von uns gefahren. Aber man hörte die Aspekte vorher immer sagen, Münster ist schnell, sehr schnell. Unser Plan: einer schnellen Gruppe anschließen und die Tempoarbeit möglichst breit aufteilen.

Vom Start an ging es flott los, 54kmh und mehr im dichten Pulk, Konzentration war gefragt. Bremst einer bremsen alle, es stinkt nach Gummi. Eine Trinkflasche rollt durchs Feld, aber alle sind aufmerksam und bleiben auf dem Rad.

Am ersten „Anstieg“ nahm das Tempo abrupt ab und die Gruppe riss in zwei Teile. Ricardo hat sich taktisch klug vor dem Anstieg in eine gute Position gefahren und war in der vorderen Gruppe. Chris, Malte und ich hingen im Verfolgerfeld. Nach dem Anstieg sortierte sich die Gruppe und „Lokomo-Malte“ guckte vorne mal nach dem Wind.

Malte und der Wind, beide Vorne. Die Tempoarbeit war nicht gerade gut organisiert, es gab gelegentlich mal ein Wechsel, aber in der Regel nahm das Tempo ab sobald Malte aus dem Wind ging. Mit der Zeit bildete sich ein Feld von circa 20 Fahrern, welches durch das Münsterland rollte.

An den Anstiegen, hatte ich das Gefühl, fiel das Tempo enorm. Vielleicht lag es daran, dass die Jungs mit den dicken Beinen in der Regel etwas mehr Gewicht dabei haben und keine Bergziegen sind. Mir lagen die moderaten Steigungen und so ging es wie von alleine nach vorne. Nach dem Anstieg hinter Darup (ca. 36km) erreichte ich den „Gipfel“ ohne das Feld, abgehängt quasi aus versehen. Völlig alleine vorne im Wind macht das ganze kein Sinn, dann lieber ein Feld im Rücken dem der Windschatten etwas bringt. Ich verpflegte mich und kämpfte mit dem drecks PowerBar Energize Riegel, der nicht aus der Packung wollte. Der Riegel verlor am Ende und das Feld fing mich wieder ein. Malte und die anderen Maschinen übernahmen wieder die Kontrolle.

An Kilometer 40 führte ich die Gruppe durch Billerbeck, die Straße ging leicht bergauf, irgendwann fuhr ich raus, aber ich täuschte mich, da kam keiner. Die Gruppe war zurückgefallen. Ich dachte kurz daran den zweiten Riegel auszupacken, aber nach dem Desaster mit dem ersten Riegel verzichtete ich. Ich drehte mich um, nahm raus, hatte was von Profi rumgepimmel… Es dauerte etwas bis das Feld ran rollte. Aber auch dieses Mal stellte sich Malte wieder nach vorne in den Wind.

Chris war genial, wir fuhren immer mal wieder nebeneinander oder hintereinander oder er rollte an mir vorbei und rief nur laut in bester Laune „Was geht Ginooo“. Immer wieder frische Motivation.

40 Kilometer vor dem Ziel meldeten sich meine Waden. Das war wohl die Strafe für das Einstellen der Nahrungsaufnahme. Kack PowerBar Energize Riegel. Ich versuchte mich am Ende des Feldes zu erholen, aber der Kurs war verwinkelt und jede Kurve zog das Feld weit auseinander und es kostete enorm Kraft wieder ans Feld ran zu fahren.

Bei Kilometer 75, hatte Malte initiiert einen Ausreißversuch zu starten. Ich war irgendwie mit mir beschäftigt, konzentriert mich darauf keinen Krampf zu bekommen und kam nicht rechtzeitig nach vorne. Malte und ein Mitfahrer flüchteten und fuhren eine kleine, bei den Windverhältnissen, fiese Lücke raus. Ich dachte *fuck* da musst du mit. Es dauerte etwas bis ich nach vorne kam um dann mit Vollgas hinter her zu gehen. Es sah erst so aus als gingen zwei, drei mit, aber sicher war ich mir nicht. Eine scharfe Linkskurve, maximal durchfahren und dann richtig Druck und der Abstand wurde geringer, allerdings hatten die beiden vorne schon raus genommen. Malte sah mich kommen, rief mir motivierend zu und so waren wir zu dritt. Vorne, wie gehabt Malte. Allerdings gemeinsam mit dem Dritten im Bunde in perfekter Tempoarbeit. Ich durfte mich zwei Runden erholen und dann auch nach vorne. Fühlte sich nach dem Sprint und den Krampfproblemen gar nicht so schlimm an wie erwartet. Aber urplötzlich war auch das Feld wieder da.

Beim nach hinten „Kreiseln“ sagte eine Mitfahrerin noch zu mir, sie würde gern mithelfen, das vorne fairer gewechselt wird, aber sie könne nicht mehr. Ich sagte, ich auch nicht. Lachte und ließ mich weiter zurück fallen, bis ich am Ende des Feldes war. Hungrig, aber immer noch auf Kriegsfuß mit dem Riegel, versuchte ich es mit Trinken. Half nicht. Es riss eine Lücke auf, drei vier Fahrer, ich ging aus dem Sattel versuchte zurück an die Gruppe zu kommen. Das Begleitmotorrad im Nacken. Ich hatte das Gefühl wenn es mich überholt bin ich weg. Die Straße ging wieder leicht bergauf, meine Chance. Ich schaffte es zurück ans Feld. Im Feld frage ich mich dann, was war so schwer, hier roll ich ja nur.

Die Abfahrt war wie die anderen auch eher gemäßigt, ich hatte das Gefühl, niemand wollte nach vorne. Es wurde sogar gebremst! Verrückt, aber wir hatten ja Lokomo-Malte!

Nach Münster rein, nahm das Tempo wieder zu, die Absperrgitter zeigten quasi an, ihr habt es gleich geschafft. Ich glaube alle außer Malte versuchten noch mal alles. Kurz vorm Ziel hat sich bei einem Fahrer neben mir eine Mülltüte im Schaltkäfig verfangen und um die Kassette gewickelt. Gefährliches Ding, aber er hat sehr gut reagiert und das Rad Sturzfrei zum Stehen bekommen.

Malte, Chris und ich trudelten mit wenigen Sekunden Abstand ins Ziel. Nur Ricardo kam mit fast 7 Minuten weniger „weit“ vor uns an.

NameZeitPlatzPlatz AK-WertungGeschwindigkeit
Ricardo02:20:57772940,44km/h
Chris02:26:551184038,80km/h
Gino02:26:571214138,77km/h
Malte02:27:011304338,77km/h

Im Ziel angekommen, tauschten wir noch unsere Eindrücke aus, gönnten uns ein isotonisches Kaltgetränk, eine Ladung Pasta und machten uns dann auf den Weg zurück nach Düsseldorf.

Fazit:

Der Münsterland Giro ist eine gut organisierte Veranstaltung in der „Nachbarschaft“. Start, Ziel, Startnummernausgabe, Parkmöglichkeiten (gratis) alles nah beieinander und gut organisiert. Auf der Strecke merkt man das noch ein Grand Tour Rennen folgt, viel Polizei, alles gut ausgeschildert und abgesperrt. Vor Gefahrenstellen warnen Streckenposten mit Flaggen und durch Pfeifen und Begleitmotorräder und Polizei sichern das Feld von hinten. Das Rennen selbst ging sehr flott los und aufgrund des großen Fahrerfeldes musste man gerade am Anfang besonders aufmerksam sein. Insgesamt verlief das Rennen sehr gesittet, für die gute Teamarbeit sollte man aber sein eigenes Team mitbringen, es fährt halt doch der größte Teil sein „eigenes“ Rennen.

Aber auf jeden Fall: Nachahmung empfohlen 😉

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UCI Straßenrad-WM in Innsbruck

Am 23. September eröffnen die weiblichen Profis die Straßenrad-WM in Innsbruck. 8 Tage kämpfen Junioren, Nachwuchs und die Elite in Einzelzeitfahr und Straßenrennen um die Regenbogentrikots. Zum letzten Mal steht auch das Mannschaftszeitfahren auf der Liste.

Manschaftszeitfahren

  • Frauen Elite, Sonntag 23. September, 10:10 – 12:05 Uhr (54,5 km, 152 Hm)
  • Herren Elite, Sonntag 23. September, 14:40 – 17:05 Uhr (62,8 km, 427 Hm)

Einzelzeitfahren

  • Juniorinnen, Montag, 24. September, 10:00 – 12:00 Uhr (20 km, 192 Hm)
  • Männer U23, Montag, 24. September, 14:30 – 17:00 Uhr (27,8 km, 262 Hm)
  • Junioren, Montag, 25. September, 10:00 – 12:45 Uhr (27,8 km, 262 Hm)
  • Frauen Elite, Montag, 25. September, 14:30 – 16:45 Uhr (27,8 km, 262 Hm)
  • Männer Elite, Montag, 26. September, 14:00 – 17:15 Uhr (52,8 km, 654 Hm)

Straßenrennen

  • Juniorinnen, Donnerstag, 27. September, 09:00 – 11:30 (Rundkurs, 1 Runde, 71,7 km, 975 Hm)
  • Junioren, Donnerstag, 27. September, 14:30 – 19:00 (Rundkurs, 2 Runden, 132,4 km, 1.916 Hm)
  • Männer U23, Freitag, 28. September, 12:00 – 17:30 (Rundkurs, 4 Runden, 179,9 km, 2.910 Hm)
  • Frauen Elite, Samstag, 29. September, 12:00 – 17:00 (Rundkurs, 3 Runden, 156,2 km, 2.413 Hm)
  • Männer Elite, Sonntag, 30. September, 09:30 – 17:15 (Rundkurs, 6 Runden, 258,8 km, 4.670 Hm)

Übertragung

Eurosport überträgt die Straßenrad-WM live im kostenpflichtigen Eurosport Player und auf den Sendern Eurosport 1 und 2 (Tagsüber Live von der Straßenrad-WM und Abends die Zusammenfassung).

Kader

Der BDR schickt den folgenden Kader zur Straßenrad-WM:

Elite Männer
  • Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe), Straße
  • Marcus Burghardt (Bora-hansgrohe), Straße
  • Nico Denz (AG2R La Mondiale), Straße
  • Simon Geschke (Team Sunweb), Straße
  • Paul Martens (Lotto-NL Jumbo), Straße
  • Maximilian Schachmann (Quick Step-Floors), Straße & Zeitfahren
  • Tony Martin (Katusha-Alpecin), Zeitfahren
U23 Männer
  • Patrick Haller (Heizomat –rad-net.de), Straße
  • Max Kanter (Sunweb Development), Straße & Zeitfahren
  • Lennard Kämna (Team Sunweb), Straße & Zeitfahren
  • Jonas Rutsch (Lotto-Kern Haus), Straße
  • Florian Stork (Sunweb Development), Straße
  • Georg Zimmermann (Tirol Cyclin Team), Straße
Junioren
  • Pirmin Benz (RSG Offenburg-Fessenbach), Straße
  • Felix Engelhardt (RSC Kempten), Straße
  • Jakob Geßner (RSC Turbine Erfurt), Straße & Zeitfahren
  • Kim-Alexander Heiduk (RSV Öschelbronn), Straße
  • Michel Heßmann (RSV Unna), Straße & Zeitfahren
  • Marius Mayrhofer (RSC Linden), Straße
Elite Frauen
  • Charlotte Becker (Hitec Products), Straße
  • Lisa Brennauer (Wiggle High 5), Straße
  • Kathrin Hammes (Trek-Drops), Straße
  • Lisa Klein (Canyon SRAM Team), Straße & Zeitfahren
  • Clara Koppenburg (Cervelo Bigla), Straße
  • Liane Lippert (Team Sunweb), Straße
  • Trixi Worrack (Canyon SRAM Team), Straße & Zeitfahren
Juniorinnen
  • Ricarda Bauernfeind (RSG Ansbach), Straße
  • Katharina Hechler (RSV Edelweiß Oberhausen), Straße
  • Dorothea Heitzmann (RSC Turbine Erfurt), Straße & Zeitfahren
  • Hannah Ludwig (RSV Stahlross Wittlich), Straße & Zeitfahren
Titelbild: 20.04.2018, Innsbruck, AUT, Tour of the Alps, Österreich, 5. Etappe, von Rattenberg nach Innsbruck (164,2 km), im Bild das Fahrerfeld am Olympia Climb // the riders at Olympia climb during 5th stage from Rattenberg to Innsbruck of 2018 Tour of the Alps in Innsbruck, Austria on 2018/04/20. EXPA Pictures © 2018, PhotoCredit: EXPA/ Reinhard Eisenbauer
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Rund um die Kö

1968 fand das Radrennen „Rund um die Kö“ zum ersten Mal statt.
Radrennen? Düsseldorf? Königsallee? Ernsthaft?

Ja! Auch heute findet noch einmal im Jahr „Rund um die Kö“ statt. Dieses Jahr geht es am 23. September mit dem Rad auf die weltbekannten Luxusmeile mitten in Düsseldorf, wo sonst nur die schönen und reichen flanieren und der Sohnemann gerne mal Papas 500PS 4 Liter Boxer durchpustet. Mit dem Finale der Kinderrennserie Petit Depart, den 4 Kriterium Rennen der verschiedenen Altersklassen, zwei Derny-Rennen und einem Fixed Gear Rennen kommt reichlich Druck aufs Pedal.

Abseits der Strecke gibt der Veranstalter SG Radschläger und das Grupetto der Schicken Mütze ordentlich Gas um aus dem leider nicht mehr so präsenten Event eine große Party werden zu lassen. Bisher sieht es gut aus…

.. aber damit der Laden so richtig rappelt, kommt an die Strecke des 1100m langen Rundkurs. Feuert die Jungs und Mädels kräftig an und seit Teil der großen Party!

Rund um die Kö – Großer Preis der Stadtsparkasse Düsseldorf
Sonntag, 23. September 2018,
von 09:00 bis 18:00 Uhr.
Königsallee Düsseldorf

Die Veranstaltung bei Rad-Net [link]
Die Schicke Mütze über „Rund um die Kö“ [link]
Facebook „Rund um die Kö“ [link]

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Deutschland Tour – Rückblick

Top Fahrer, top Etappen, top Rennen. Die Deutschland Tour war ein schöner Neuanfang. Sicherlich keine Tour für Handfeste Sprinter dafür das Profil zu sehr „Klassiker“. Viele Anstiege wenn auch keine Alpe d‘Huez oder Col du Tourmalet aber genug um das Feld zu zerlegen. Nach den Anstiegen verfolgte man spannend ob der persönliche Favorit sich wieder an die Spitzengruppe ran kämpfen kann und musste oft bis zum Zielstrich warten ehe man sicher sagen konnte wer die Etappe für sich entscheiden kann. Herrlich!

photo finish schachmann deutschland tour

Ob flach oder nicht, es war wunderschön anzusehen wie die Profis auf den Rennrädern durchs Land rollten. Der Radsport wurde wieder gefeiert und wie sagte man im ZDF, „wann sieht man Deutschland denn mal so aus der Luft“. Genauso ist es, tolle Aufnahmen aus der Luft, viele interessante Dinge rund um die Orte an der Strecke und immer wieder beste Bilder vom Radsport, denn darum ging es schließlich!

Duetschland Tour Luftaufnahme ASO/Sportschau

Nach 4 spannenden Zieleinfahrten gab es am Ende 4 mal Podium für die Deutschen Fahrer:

  • 1. Etappe, 2. Platz, Pascal Ackermann (BOH)
  • 2. Etappe, 1. Platz, Maximilian Schachmann (QST)
  • 3. Etappe, 2. Platz, Nils Politt (TKA)
  • 4. Etappe, 1. Platz, Nils Politt (TKA)

Auch die Gesamtwertung nach 4 Etappen kann sich sehen lassen, Schachmann und Politt auf dem Podium vor Bardet und Dumoulin:

deutschland tour 2018 classification (final)

Abgesehen von Punkten, Zeiten und Wertungstrikots waren alle Beteiligten; Fahrer, Teams, Journalisten, Fans, Sponsoren und der Veranstalter begeistert von der Deutschland Tour. Neben den Profirennen fanden noch zahlreiche weitere Rennen statt, vom Laufradrennen für Kinder von 2 bis 4 Jahren, über das Nachwuchsrennen für Kinder von 5 bis 15 Jahren bis zum Jedermann-Rennen war für alle Altersklassen etwas dabei. Auch neben der Strecke wurde ein großes Rahmenprogramm angeboten und lockte zahlreiche Leute an die Strecke.

Claude Rach, (Deutschland-Chef ASO, Veranstalter der Deutschland Tour) sagte bereits nach der 3. Etappe das nach diese Renaissance der Deutschland Tour weitere Austragungen für mindestens 10, vielleicht auch 20 Jahre gesichert seien und wir uns auf zukünftige und längere Deutschland Rundfahrten freuen dürfen.

©MarcelHilger
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Die Deutschland Tour startet…

Es geht los, die Deutschland Tour startet heute in Koblenz! Nach Zehn Jahren ohne deutsche Rundfahrt ist es wieder so weit. 22 Mannschaften mit je 6 Fahrern kämpfen um den Tour Sieg, mit dabei unter anderem die deutschen Fahrer Pascal Ackermann, Marcel Sieberg, Marcel Kittel und Andre Greipel. Aber auch die internationalen Fahrer kommen einem bekannt vor, Geraint Thomas, Tom Dumoulin, Romain Bardet.

Die Teams

22 Mannschaften aus 13 Ländern. 11 UCI WorldTeams, 6 UCI Professional Continental Teams, 5 UCI Continental Teams:
Deutschland Tour die Teams

Die Strecke

Vom 23. bis 26. August geht es auf 4 Etappen durch den Südwesten Deutschlands. Die Deutschland Tour führt auf ca. 740 Kilometern von Koblenz über Bonn, Trier, Merzig und Lorsch nach Stuttgart.


Deutschland deine Tour, Strecke 2018

Die Etappen

Um 11.45 startet die Deutschland Tour am Deutschen Eck. Nach 8 neutralisierten Kilometern geht es in Renntempo nach Bonn. 157 Kilometer, zwei Sprintwertungen (Nassau, Neustadt) und eine Bergwertung (Hohn) warten mit den ersten Punkten für die Fahrer.

Deutschland Tour, Etappe 1, Profil

 

Die zweite Etappe der Deutschland Tour startet am Freitag um 10:40 in Bonn und führt wieder zurück in den Süden, nicht zurück nach Koblenz, sondern nach Trier. Auf den 196 Kilometern wird das Fahrerfeld an zwei Sprintwertungen (Niederadenau, Thomm) und über 4 Bergwertungen geführt (Klausen, Auf Zummet, Naurath, Korlingen). Nach 25 Kilometer wartet hinter Altenahr ein Bahnübergang auf, mal sehen ob die Bahn pünktlich oder das Feld hier gestoppt wird.

Deutschland Tour, Etappe 2, Profil

Die dritte Etappe der Deutschland Tour folgt sogleich. Am Samstag den 25. August geht um 11:55 Uhr von Trier weiter nach Merzig. Eigentlich nur 50 Kilometer aber nicht für die Profis. Die Route führt zunächst vorbei an Merzig, über Schlenker wird das Saarland abgefahren, 2 Sprintwertungen (Dillingen, Hilbringen) und 5 Bertwertungen (Saarhölzbach, 2x Nohn, 2x Mettlach), bis die 177 Kilometer voll sind und die Jungs sich auf den 600 Meter langen Zielgrade noch mal richtig ins Zeug legen können.

Deutschland Tour, Etappe 3, Profil

Die vierte und letzte Etappe der Deutschland Tour startet am Sonntag den 26. August in Lorsch und führt nach Stuttgart. Den Transfer von Merzig nach Lorsch (180 Kilometer) müssen die Profis am Samstag noch auf sich nehmen, aber im Teambus und nicht auf den Rennhobel. Um 12:00 Uhr geht es in Lorsch auf die längste Etappe der Deutschland Tour. 207 Kilometer, 2 Sprintwertungen (Neckargemünd, Stuttgart) und 3 Bergwertungen (Ursenbach, Wilhelmsfeld und Herdweg). Bevor es in Stuttgart tatsächlich zu Ende ist führt die Strecke auf den letzten 25 Kilometern als Rundkurs zwei Mal über die Ziellinie. Alle guten Dinge sind jedoch drei ?

Deutschland Tour, Etappe 4, Profil

Die Deutschland Tour im TV

Etappe 1, 23.08. im SR, HR, WDR und SWR jeweils von 14:00 bis 16:00

Etappe 2, 24.08. im SR, HR, WDR und SWR jeweils von 14:00 bis 16:00

Etappe 3, 25.08. im ZDF von 15:30 bis 16:50

Etappe 4, 26.08. in der ARD von 15:40 bis 17:25

Zusätzlich zu den deutschen Sendern, zeigt Eurosport täglich zwei Stunden von der Deutschland Tour (Eurosport 1 und 2) und die letzte Etappe komplett (Eurosport 2)

Die Deutschland Tour vor Ort

Wer die Gelegenheit nutzen möchte und sich das Spektakel live und in Farbe anschauen möchte (kann ich wärmstens empfehlen!), der findet im offiziellen Roadbook zur Deutschland Tour alle wichtigen Details zum nachlesen, unter anderem findet man dort z.B. alle Durchfahrzeiten und Details zu den Start/Zielbereichen. Beachtet das es gerade in den Start und Zielorten etwas voller sein wird und dass die Strecke für die Autos gesperrt sein wird, d.h. eventuell kommt man aus dem Parkhaus nicht mehr so einfach raus oder nicht so einfach zum Bäcker wie sonst ?

Brügelmann hat für Radsport begeisterte oder jene die es noch werden möchten einen Guide geschrieben welcher die wichtigsten Punkte die es bei so einem „Rennrad-Live-Spektakel“ wie die Deutschland Tour zu beachten gilt, schön visualisiert zusammenfasst.

Den kompletten Guide könnt ihr euch direkt bei Brügelmann runterladen [zum Guide]


Titelbild © Marcel Hilger, Profil & Streckenplan © Deutschland Tour
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L’Etape du Tour

Prolog

Freitagabend, die Räder werden schon mal gepackt. Samstag 5 Uhr in der Früh, es geht los von Düsseldorf nach Annecy. Ricardo einsammeln, Malte einsammeln und dann ab auf die Piste. 800 Kilometer, die Etappe vor der „L’Etape du Tour„.

Der Nachmittag in Annecy

Um 15:00 Uhr kamen wir in Annecy an. Parken, Auto ausladen und im Hostel einchecken. Kram ins Zimmer, eine Ladung Wasser ins Gesicht und weiter zum „L’Etape du Tour Village“ die Startnummern abholen. Auf dem Weg zum Village ging es durch das Zentrum von Annecy, eine traumhaft schöne Stadt. Urig, wenn auch etwas überfüllt. Aber das lag wohl an den fast 15.000 Teilnehmern der L’Etape du Tour. Kurz auf einem Fernseher in einer Bar im vorbei gehen noch den Ausgang der ersten Etappe der Tour de France verfolgt. Und weiter.

Die Startnummern gab es ohne langes Warten, dazu noch ein paar Goodies und ein Rucksack und innerhalb von wenigen Minuten hatte man alles. Noch ein Stop bei Rapha um dort Steffen, einen alten Weggefährten aus Düsseldorf zu treffen und dann ging es zurück. Erst etwas Einkaufen und dann ins Hostel. Hunger!

Im Hostel wurde dann erstmal gegessen, entspannt, die Räder vorbereitet und um ganz sicher zu gehen ging es noch auf eine kurze Testfahrt. Gucken, ob die Räder den Transport am/im Auto gut überstanden haben und schon mal gucken wie wir zum Startsektor kommen. Fazit, bis auf letzte Feinheiten an Maltes Schaltung kein Handlungsbedarf, alles funktioniert und Annecy ist wunderschön.

Der Start

Nach einer langen Nacht ging es um 7 Uhr los Richtung Startblock 11. Für die Väter unter uns war quasi „Ausschlafen“ angesagt. Im Startblock angekommen war noch massig Zeit, erstmal entspannen! Um 7:30 wurde unser er Startblock geschlossen, 7:45 ging es zum Start um dann dort um 7:52:30 zu starten. Ich glaube wir waren nicht ganz pünktlich 😉

Von Annecy ging es zunächst flach um den Lac de Annecy. Das Feld suchte sich zunächst noch. Viele Leute, viele Geschwindigkeiten. Man quatschte mal hier, mal da und fuhr das nächste Gruppetto an. Wach sein empfahl sich allerdings von Beginn an, da die ersten Kilometer an einigen Verkehrsinseln, Kreisverkehren und Hubbeln vorbei führten. Insgesamt standen 169 Kilometer und ca. 4000 Höhenmeter auf dem Plan.

Nach 30 Kilometer ließen wir den See hinter uns und es ging ins Hinterland. Mit dem Col de Bluffy (2,3 Km, 141 Hm, 6%) stand der erste Hügel vor der Tür. Eine leichte Prüfung für uns alle, ich glaub Ricardo hat die Erhebung noch nicht mal gemerkt 😉


Col de la Croix Fry

Vom Bluffy ging es ins Hinterland nach Thônes an den Fuß des Col de la Croix Fry. Malte und ich füllten noch mal die Trinkflaschen auf. Ricardo verabschiedete sich und ging in den Kampf mit den Bergen. Mit frischen Getränken ging der Spaß los: Col de la Croix Fry – ein Berg der 1. Kategorie, 11km, 11% durchschnittliche Steigung.
Der Blick auf den Wahoo zeigte beim Anstieg nach nicht ganz der Hälfte nur 4% an, da wusste man da kommt noch was über 11% und so war es auch Spitzen bis 20% ließen einen auch mal aus dem Sattel steigen, die ersten Garmin’s schalteten auf „Auto Pause“, es wurde reichlich transperiert und viele stiegen auch schon vom Rad ab und erwanderten den Croix Fry. Malte und ich kämpften uns hoch, jeder fuhr sein Tempo und so verlor ich ganz langsam Malte. Nach lockeren 56 Minuten war ich auch schon oben. Sagenhaft, Emanuel Buchmann hat das in 31 Minuten geschafft. Wieder mit Malte vereint ging es dann direkt wieder runter, 7 Kilomter Abfahrt was ein Spaß!

Plateau des Gliéres

Vor dem Anstieg zum Plateau des Gliéres holten wir die oben am Croix Fry ausgelassene Verpflegung nach. Neues Wasser, etwas Stropwaffeln, Banane und weiter ging es. Der Berg des Tages wartete. Hors Catégorie, 6 Km, 11% durchschnittliche Steigung. Nix unter 9,8%. Ein Kampf, meiner dauerte fast eine Dreiviertelstunde. Auch hier kämpften Malte und ich zunächst zusammen, quatschten das Peleton voll und ernteten ein „ihr schon wieder“ von einer Mitfahrerin. Irgendwann wurde es ruhiger. Alle wurden ruhiger, die Gespräche verstummten, man hörte nur noch das Atmen und immer wieder das Rufen der Leute am Straßenrand: „allez allez, bon courage!„. Mehr und mehr Leute lagen am Straßenrand, machten Pause oder schoben das Rad. Leider auch mal links und auch die langsamen Fahrer kämpften und fuhren teilweise orientierungslos den Berg hoch. Einer fiel fast vom Rad konnte sich dann aber noch im Pedal halten. Aber wenn man wie ich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,6 km/h auf der Überholspur unterwegs ist, dann kann man sich vorstellen das andere da mit dem Umkippen kämpfen. Nach dem Anstieg wartete die groß angekündigte „Schotterpassage“ auf uns. Wieder mit Malte vereint, ging es mit einem lauten Schrei „Graaaaavel“ seiner Seits auf das Schotterstück. Leider war der Spaß schnell vorbei, da trotz nur leichter Steigung das Feld die Geschwindigkeit auf 10km/h drosselte, ob es an der Bodenbeschafenheit lag oder an dem Bergrestaurant am Rand war uns unklar. Für uns Düsseldorfer Berufspendler war der Schotter ja quasi gewohnter Radweg *lach* und so machten wir eine dritte Spur auf und versuchten uns mit ein paar anderen an den Genußradlern vorbei zu kämpfen.

Ballern von Boneville bis Cluses

Zu jedem Anstieg gehört ja eine Abfahrt, so ging es vom Plateau wieder genüsslich 11,5 Kilometer bergab. Schöne Kurven führten durch die wunderschöne Landschaft. Ein Traum. Die Route führte weiter über den Col de Fleuries der mit 5% auf 5 Kilometer gut zu fahren war und auch der darauf folgende Anstieg in Saint Laurent lies sich locker fahren. Mit der Abfahrt begann auch ein Flachstück von etwa 20 Kilometern. Der Wind blies von hinten und so entschied sich Malte für Vollgas. Ich hörte zwar kurz zuvor noch ein „meine Beine“ von ihm, aber die kerzengerade, breite, gut asphaltierte – extra für uns – gesperrte Straße – aktivierte bei ihm wohl den „Baller-Modus“. Der Wahoo zeigte zwischenzeitlich 50km/h an. Der Versuch irgendeine Gruppe zu finden die unser Tempo fährt schlug fehl. Wir überholten nur. Ich fuhr an Malte ran und sagte ihm da kommt noch was, aber er meinte egal, baaaaallern und ließ mich im Windschatten genießen. Als wir die Verpflegungsstation vor dem Col de Romme erreichten heimste Malte einige bewundernde Kommentare á la „that was fucking fast“ für seine „Ballerei“ ein.


Col de Romme

Nach der Verpflegung und dem Spaß mit der Ballerei wartete der Ernst der Tour wieder auf uns. Der Col de Romme. 8,8 Kilometer mit 9,8% im Steigung im Schnitt. Wieder ein Berg der 1. Kategorie. Es ging direkt zur Sache, auf den ersten 4 Kilometern 10%. Ich verabschiedete mich wieder von Malte und fuhr mein Tempo. Ich fand zwei Italiener die mein Tempo / Rhythmus fuhren und folgte ihnen. Es folgte ein quasi flacher Kilometer mit lächerlichen 6% und ich verlor meine beiden Mitstreiter. Auf den letzten 3 Kilometer mit 9-10% Steigung nahm ich vermehrt Leute wahr die abstiegen, das Rad schoben, am Straßenrand Pause machten. 140 Kilometer in den Beinen. Man fängt an zu grübeln, aber ich dachte mir eine Pause bringt auch nix und Absteigen wozu? Schieben ist doch in der Hitze auch kein Vergnügen. Zähne zusammen beißen und weiter. Bei jedem Kilometerschild rechnete ich mir die Zeit die ich bei meiner Geschwindigkeit noch benötigte aus. Neben mir der Fahrer leerte seine Trinkflaschen fast komplett aus, vermutlich um noch ein Kilo Gewicht zu sparen. Verrückt. Ich hab so viel getrunken, da wäre weg schütten das Ende gewesen. Das letzte Stück feuerten die Leute am Streckenrand einen an, einer sagte auf Französisch nur noch 500m, man merkt wie ein zwei das Tempo anziehen und dann war es geschafft. Nur noch ein Berg.


Col de la Colombière

Wie gewohnt ging es vereint mit Malte wieder in die Abfahrt. Die Anstrengung des Anstiegs am Col de Romme sind direkt wieder vergessen und Kurve für Kurve wird genossen. Nach etwa 7 Kilometer steht man am Fuß des Col de la Colombière. 7,5 Kilometer, 8,5% im Schnitt, gleiche Kategorie wie der Romme. Erst etwas unterm Schnitt und die zweite Hälfte dafür drüber. Es war wieder anstrengend, im Stehen ging nicht mehr so locker wie zuvor am Croix Fry oder Gliéres. Aber ich fühlte mich besser als auf dem Anstieg zum Romme. Mit durchschnittlich 10km/h ging es zum Gipfel. Langsam aber Meter für Meter. Auf dem letzten Stück konnte man den weiteren Verlauf der Straße gut sehen und wusste bis dahinten muss man. Das half und auch zu wissen, dass dies der letzte Anstieg ist motivierte und so wurde auch der Col de la Clombière erreicht. Kurz was trinken und ab in die letzte Abfahrt.

Die letzte Abfahrt

Kein Berg mehr. Nur noch diese 11 Kilometer bergab! Meine Fahrzeit lag bei 7:15, eine Zeit unter 7:30 war noch in Aussicht. Es ging in die Abfahrt. Mit jeder Kehre wurde das Grinsen im Gesicht immer größer. Das letzte Stück führte durch Le Grand Bornand, die Party lief schon. Leute feierten. Das Ziel war im Blick, letztes mal Druck aufs Pedal und dann war es geschafft. Ziel! 7 Stunden 27 Minuten Fahrzeit!


Im Ziel

Nach dem Ziel gab es direkt die Finisher Medallie und es ging übers Buffet. Käse, Gebäck, Wasser, ein Traum. Ricardo war nach 6 Stunden und 25 Minuten im Ziel und war bereits regeneriert, fitt für den nächsten Berg. Malte rollte nach 8 Stunden und 1 Minute durchs Ziel.

169 Kilometer, 4017Hm! Wir haben es geschafft! Geil!

Kurze Meldung in die Heimat, noch ein Gruppenfoto und dann ging es zur Pasta Party und dem Bier. Wir quatschten im Schatten, genossen unsere Leistung und auf einer Großleinwand fuhr Sagan gerade die 2. Etappe ins Ziel.

Die Rückfahrt ins Hostel

Unser Tagesziel war aber noch nicht erreicht. Wir mussten noch etwa 30 Kilometer zurück nach Annecy. Überwiegend bergab aber zunächst durch den dichten Verkehr, denn alle wollten zurück auch die Autos und Busse. Wir mogelten uns durch und fuhren gemütlich zurück in Hostel. Duschen, etwas Essen, ein Bier und weiter wildes Austauschen der gesammelten Eindrücke. Bei all dem gequatsche haben wir nicht mitbekommen, dass die Bar um 21:15 schloss. Es war ja Sonntag. Kein Bier mehr? Ja kein Bier mehr! Bitter. Scheinbar sind wir im Profibusiness angekommen 😀

Der Morgen danach

Am Montag ging Ricardo noch mal auf Höhenmeterjagd, der Crêt de Châtillon (17km, 1200Hm) war sein Frühstück. Malte und ich hatten Bock auf ein richtiges Frühstück. Auschecken, Auto packen und dann ab nach Annecy. Die Stadt war im Vergleich zu Samstag wie ausgestorben. Kaum Menschen auf der Straße, alles zu. Fast alles. Die Bäckerei Le Boulanger Du Faubourg hatte auf, die Leute standen bis auf die Straße, alles Franzosen. Hier muss es gutes Zeugs geben! So kaufte Malte die halbe Bäckerei leer und mit Baguette, Croissants und Espresso ging es dann zum See. Frühstücken! Ein Traum! Das Frühstück und dieses Annecy. Wären wir vor uns hin frühstückten, schrieb Ricardo er wäre nun oben und kommt zurück. Wir dachten „what the fuck“ und ab zurück. Rest ins Auto packen und zurück nach Düsseldorf.

Fazit

Die L’Etape du Tour war eine super organisierte Veranstaltung in wunderschöner Umgebung mit einer tollen Truppe. Es war – zumindest für mich – kein Zuckerschlecken (nicht immer), gerade der Col de Romme kostete viel „mentale Stärke“ aber es war perfekt. Denkt man drüber nach was wir wahnsinniges da am Wochenende gemacht haben, 1600 Kilometer mit dem Auto um knapp 170 Kilometer Fahrrad zu fahren, bereut man ein wenig, dass man nur so kurz vor Ort war, gerade weil wir nicht ahnten wie fantastisch es vor Ort sein wird. Aber es ist auch schön wieder bei den Liebsten zu sein!


Hinweis wer sich das ganze in bewegten Bildern ansehen möchte, am Dienstag den 17.07. fahren die Profis diese Etappe im Rahmen der Tour de France.

Eurosport 1 HD
Rennen 13:15-18:15
Zusammenfassung 21:00-22:00

ARD
16:05 – 18:00

Oder im Internet über den Eurosport Player (kostenpflichtig) oder Sportschau.de (kostenlos)

L'Etape Testrunde
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L’Etape Testrunde

Knapp einen Monat vor der „Etape du Tour“ traf sich unser Grupetto auf ein Proberündchen. Es galt die 169 Kilometer und 4000 Höhenmeter, die in Anncey bei der L’Etape auf uns warten, Probe zu fahren, aber wo hier im Rheinland? Gut man könnte stundenlang irgendwelche Abraumhalden hoch und wieder runter und wieder hoch. Kann man aber auch lassen. Ricardo hat aufgrund seiner Leidenschaft für Berge Kenntnis über die „Gebirgszüge“ um Düsseldorf und dessen Rennradtauglichkeit. Hagen hieß seine Lösung, 166km 3300 Hm (geplant).

L'Etape Test Route Hagen

Um 7:40 ging es somit nach Hagen, per Zug. Sollte ja möglichst nah an der Strecke der Etape sein, daher keine großen extra Kilometer. Ankunft Hagen 8:35. Von Hagen ging es quasi direkt in die Berge. Damit am Berg jeder sein Tempo fahren kann, fuhr jeder in seinem Tempo rauf. Berg Nummer 1, ich nenne ihn mal Striepenberg, war eher etwas langezogen und schlängelte sich am Hang hoch. Ich war noch nicht so ganz im „Bergmodus“, Ricardo der Kletterer war quasi direkt vorne weg und Malte litt hinter mir. Nach 20 Kilometern ging es langsam wieder abwärts. Die Spitzkehre lud zur Pause ein, kurzes Foto und auf Malte warten. Zusammen macht es dann ja doch mehr Spaß. Mit Malte ging es die noch nasse Abfahrt runter und dann zur erste Runde auf den Kreinberg.

Der bergauf Teil wartete mit 257m Höhengewinn auf 2,59km, ergo 10% Steigung. Mit Spitzen bis 22% und 14% auf den letzten 600 Metern. Wenn bei solchen Steigungen das Hinterrad durchdreht, weil die Straße noch nass ist, dann ist man plötzlich hellwach. Den Kreinberg erklimmten Malte und ich 3 mal und mit jeder Runde wurde die Straße trockener, so macht die Abfahrt dann auch Spaß.

Am Fuß des Kreinbergs trafen wir uns mit Ricardo, der in der gleichen Zeit bereits jeweils zwei Runden Kreinberg und Wixberg hinter sich hatte. Verrückt. Trinkflaschen auffüllen, ne Cola in die Kiemen und los gehts, „wixen“. 3 Runden Wixberg standen auf dem Programm. 222m Höhengewin auf 2,38km, ergo 9% durchschnittliche Steigung bei Spitzen bis auf 14%.

Um 13 Uhr waren 75 Kilometer und ca. 2500 Höhenmeter auf dem Tacho. Fazit, mega geil, sicherlich auch anstrengend aber die Abfahrten belohnen einen und mit jeder Runde hoch wurde es „leichter“, man kennt die Steigungen, weiß was einen erwartet.
Mit frischen Getränken ging es vom Fuße des Wixbergs quasi nur noch in Richtung Heimat. 100 Kilomter to go 😉

Doch auf dem Weg wartete noch der ein oder Anstieg. So ging es in Altena direkt 257m hoch auf 2,7km im Schnitt 7% aber in der Spitze wieder bis 14%. Weitere Anstiege warteten immer mal wieder mit bis zu 6% auf aber insgesamt wurde es flacher. Um zu später der Tag, um so eher fühlten sich allerdings die 6% wie 12% an.

Die wunderschöne, sehr ruhige Route führte uns vorbei an der Ennepetalsperre, direkt durch den Jahrmarkt in Radevormwald – wir gönnten uns ein Eis – weiter bis zur Wuppertalsperre. Hinter der Wuppertalsperre machten wir uns auf Richtung Norden, hoch nach Burg, weiter nach Wuppertal. Kurz vor Solingen trennen sich unsere Wege. Malte kämpfte sich weiter von Süden an Düsseldorf heran und Ricardo und ich schlugen den Weg von Nord-Osten nach Düsseldorf ran. Über die Sambatrasse ging es bequm weiter. In Wuppertal-Sonnborn war der Trassenspaß vorbei und es ging ab in das städtische getroubel. Parallel mit der Schwebebahn schlängelten wir uns durch die Stadt. Hinter Wuppertal ging es dann durchs Neandertal und Erkrath bis an die östliche Stadtgrenze von Düsseldorf.

In Düsseldorf hieß es dann gemütliches „Ausrollen“. Auch wenn man den Tag in den Beinen spürt, die L’Etape kann kommen 😉

Nackte Zahlen:

Strecke 182,66km
Fahrzeit 7:55:27 (Gesamt: 9:48:30)
Höhenmeter 3.634m
Geschwindigkeit 23,1km/h