Münsterland Giro Laktat
Artikel
0 Kommentare

Münsterland geballer…

Was macht man am 3. Oktober? Richtig man fährt in schönen Münsterland den Münsterland Giro!

Der Abend vorm Rennen

So war neben dem Team Wanty Group und Israel Cycling Academy auch unsere Wenigkeit am 2. Oktober im Parkhotel Schloss Hohenfeld am Stadtrand von Münster. Malte und ich sind mit dem Auto nach Münster und Christian kam später mit der Bahn nach. Auto ausladend, Check-In und ab in der angrenzenden Bierstube „Börneken“ was essen. Nach dem Essen trudelte Christian ein, wir gingen die Strecke noch mal durch, bereiteten unseren Kram für den nächsten Tag vor und dann war auch Zapfenstreich.

Frühstück

Um 6:15 klingelte der Wecker. Duschen, ins Lycra schlüpfen und ab zum Frühstück. Zum „besten Frühstücksbuffet Deutschlands„, so der Slogan am Check-In.

radmomente muensterland giro 2019 frühstück

Einrollen

Um 7:15 ging es los, mit ein paar gleichgesinnten ging es zum knapp 8 Kilometer entfernten Start. Es war knackig kalt aber immerhin der Wetterbericht machte Hoffnung das es trocken bleibt. Auf dem Weg wurden das Gruppetto immer größer, irgendwo müssen ja 4500 Starter herkommen. im Block A angekommen ging es auch fast direkt los.

Das Rennen

Es ging gewohnt flott los, nicht so harakiri wie bei Rund um Köln aber mit gut Druck auf dem Pedal. Malte stürmte voraus, ich folgte und mir folgte Christian. Nach ein paar Kurven fragte Christian wo Malte sei, ich sah ihn vorne noch und antwortete entsprechend und nahm die Verfolgung auf und das war der Anfang vom Ende unseres Grupettos. Malte vorne weg, ich irgendwo dahinter und Christian irgendwo hinter mir.

Wo ist Malte?

In mitten einer flotten Gruppe rollte es sich locker mit 40 km/h über die ersten Kilometer außerhalb Münsters. Als ich an der Reihe war die Gruppe zu führen, machte ich ein roten Helm in der vor uns fahrenden Gruppe aus, war das Malte? Geschätzt waren es 300 – 400 Meter. Der Zusammenschluss zog sich, vorne im Wind war das auch nachvollziehbar. Die Gruppe rollte ja gut, warum übertreiben? Weil Malte vorne in der Gruppe ist! Bäms! Ich dachte mir was soll es, ab in den Wind und hoch das Tempo. Wer Lutschen kann, kann auch Beißen. Nach 5 Minuten Vollgas, war der Zusammenschluss geschafft aber der rote Helm war nicht Malte. Viel Arbeit für nix und noch gut 75 Kilometer zu fahren. Wenigstens ist mir ein großer Teil der Gruppe gefolgt und so hat die Aktion wenigstens etwas Nutzen.

Es ging in der großen Gruppe flott weiter. Wie gewohnt über besten Asphalt, mal ein Abstecher auf schmalere Wirtschaftswege, aber auch in Zweierreihen lief das Rudel gut. Lediglich diese Kopfsteinpflaster Passage direkt nach der Kurve sorgte bei den nassen Bedingungen für etwas Kopfschütteln. Aber es klappte. Vielleicht dachte sich das Orga-Team um den Münsterland Giro das rüttelt das Fahrerfeld vor dem ersten Anstieg wieder wach.

Der Berg

Nach 46 Kilometer wartete mit dem „Bergstraße Lengerich“ Segment der „schwierigste“ Anstieg: 6% auf 1,3 Kilometer, man könnte es auch Hügel nennen. Viel Platz und guter Straßenbelag. Insgesamt keine große Herausforderung. Am „Gipfel“ zerlegte es meine Gruppe, haufenweise Platten zwangen etliche Fahrer vom Rad. So erwischte es auch mein Vorderrad. Mein erster defekt bei einem Wettkampf, was ein Mist. Anhalten, absteigen, fluchen, sich denken das war es und dann zackig Schlauch wechseln. Die vorbei fahrenden hörte man sich wundern, „was ist denn da los?„, „so viele Platten?„, „da noch einer„. Den Mantel hab ich dreimal gecheckt, sicher ist sicher. Das Stück Split steckte noch seitlich der Lauffläche. Als das Vorderrad wieder drin war winkte mir Christian ungläubig zu. Aufpumpen, Kram einpacken und weiter. 10 Minuten kostete mich der Stopp. Vermutlich hat da jemand Split verloren, komischer Zufall? Erinnert an die Sabotage der Tour de France 1905, da waren es 125 Kg Nägel 🙂

Halbzeit

Meine flotte gut funktionierende Gruppe war natürlich weg. Quasi „ge-Split-ed„. Ich machte mich also alleine auf die letzten 50 Kilometer. Das Feld war sehr zerstreut, ich schloss immer wieder auf Einzelkämpfer und Kleingruppen aus 4-6 Fahrern auf aber ich wollte den Giro nicht mit 30 km/h nach Hause rollen, so ging es circa 20 Kilometer von Fahrer zu Fahrer, von Kleingruppe zu Kleingruppe.

Auf einmal kam von der Seite die Frage ob wir es gemeinsam schaffen die nächste Gruppe einzuholen. Ich dachte, „Nein“ und sagte „Ja„. Die Frage kam von Andre, zusammen mit ihm und zwei weiteren Fahrern kreiselten wir an die nächste Gruppe. Andre und ich erholten uns kurz vom Kreiseln und machten uns dann auf zur nächsten größeren Gruppe. Angekommen an der Gruppe überrollte uns von hinten eine Gruppe dessen Fahrer mir bekannt vor kamen. Die Jungs waren zum Teil schon in der flotten Gruppe vor dem Defekt. Seltsam aber vielleicht ereilte sie das gleiche Schicksal? Gemeinsam fuhren wir das Ding gewohnt flott zu Ende.

Ergebnis

Durch den Defekt macht der Blick auf das Ergebnis eigentlich kein Sinn, aber der Vollständigkeit halber hier meine Münsterland Giro 2019 Zahlen:

Distanz: 106,4 Km,
Höhenmeter: 263m (Strava)
Fahrzeit: 2:47:51
Verstrichene Zeit / offizielle Zeitnahme: 2:57:35
Durchschnittsgeschwindigkeit: 38,1 Km/h

Männer gesamt Platz 489 (2018: 122)
Altersklasse Platz 133 (2018: 42)

radmomente muensterland giro 2019 fertig

Fazit

Insgesamt war der Münsterland Giro wie gewohnt perfekt organisiert, schöne Strecke, klare Routenführung, gesperrte Straßen und ein angenehmes Fahrerfeld. Das viele Split nach dem Anstieg und der damit verbundene Defekt war sehr ärgerlich aber so ist echter Radsport, da wechselt man noch selbst das Gummi. Die Anreise am Vortag, auf jeden Fall eine Empfehlung. Genug Zeit für die Startnummern, Bike-Setup und man geht relativ ausgeschlafen an den Start. 2020 versuchen wir es dann nochmal geschlossen ins Ziel zu kommen 😉

Artikel
1 Kommentar

Rund um die Kö | Offene Stadtmeisterschaft

… ein Laktatspektakel auf der Prachtmeile im Herzen von Düsseldorf.

Unser Team „Die 4 Ballermänner“ hat sich am Freitag zum 1.Training getroffen und dieses mit einem „oh Gott oh Gott“ beendet. So ging es mit dem „dabei sein ist alles“ Gedanken in den ersten Vorlauf bei der offenen Stadtmeisterschaft im Rahmen von Rund um die Kö.

Ein Team wie aus dem Lostopf... so scheint es, Rund um die Kö 2019
Muss noch jemand zum Bäcker?

Vorlauf

Schlechte Kommunikation, große Lücken… die Stimmung war nicht besonders gut, sind wir schon ausgeschieden oder kommen wir über die beste Zeit noch weiter? Wir mussten zittern bis alle Rennen durch waren, doch dann war das Glück auf unserer Seite und wir konnten uns über die beste Zeit noch für das Viertelfinale qualifizieren. Yeah!

Dixsept 04:50 vs 5:00 Die 4 Ballermänner

Mut zur Lücke... so scheint es, Rund um die Kö 2019
Mut zur Lücke?

Viertelfinale

Wir nutzten die Pause um zum einen die Kids beim Petit Départ anzufeuern, mit Freunden und Familie ein wenig zu Fachsimpeln und natürlich auch um mal unsere Strategie zu definieren. Der Plan: Rechtzeitig durch „Kürzer“ Rufe das Tempo zu reduzieren um nach den Kurven die Lücken nicht wie im Vorlauf aufreißen zu lassen. Um 14 Uhr ging es an den Start. Nach drei Runden und einer Zeit von 04:57 hieß es Halbfinale!!!

Atemlos 4:59 vs 4:57 Die 4 Ballermänner

Spaß muss sein..., Rund um die Kö 2019
Man kennt sich, man grüßt sich!

Halbfinale

Nach den Fixed Gear Crit – welches vom Düsseldorfer Luca Bröcher gewonnen wurde, mussten wir gegen Porno al Forno ran. Umfangreich mit Koffein gedopt und höchst motiviert durch die Aussicht aufs Finale ging es in das 3. Rennen. Trotz Polizeibulli auf der Strecke reichte es am Ende für den Sieg!

Porno al Forno 5:12 vs 4:53 Die 4 Ballermänner

Purer Kampf, Rund um die Kö 2019

Finale

Fiiiiiinaaaale ohoho… was ein Tag. Was eine Überraschung, auf jeden Fall für uns. Wir haben es ins Finale geschafft. Das „cool runnings“, bunt zusammengewürfelte Team gegen die starken Jungs von Dixsept. Man kennt sich, im 1. Vorlauf ging es schon gegeneinander auf die Strecke. Wir versuchten unsere Strategie noch anzupassen und auch das wieder auffahren mit „Da“ rufen zu kommunizieren, so dass direkt wieder Druck auf die Kette gegeben werden kann.

Der Aspahlt auf der Kö brannte. In einem heißen Kampf auf drei Runden reichte es am Ende nicht. 3 Sekunden… wir überlegten kurz Henning als unseren Juristen loszuschicken, aber dann akzeptierten wird die knappe Niederlage, organisierten uns ein leckeres Bier und einigten uns einfach das Dixsept 2020 Zweiter wird und wir Erster, zu mindestens einseitig.

Wie im ersten Vorlauf, Dixsept, Rund um die Kö

Die 4 Ballermänner 4:51 vs 4:48 Dixsept

Siegerehrung & Tombola

BIER, Rund um die Kö 2019
Endlich Bier!

Nach dem Rennen ging es zur Siegerehrung, ein bisschen Ruhm und ein leckeres Tröpfchen Wein für die Ballerei. Den Wanderpokal haben wir schon mal genau anvisiert. Zu dem Überraschenden Ergebnis kam noch das Losglück bei der Tombola hinzu, so räumte Henning noch ein Laufradsatz und Irena einWahoo Kicker Rollentrainer ab.

Fazit

Insgesamt ein langer, aber erfolgreicher Tag auf der Kö! Zwischen den Rennen zur Stadtmeisterschaft wurde ordentlich Rahmenprogramm geboten, Laufradrennen, Fixed Gear Crit, Amateurrennen, Petit Départ, Curry Wurst, Craft Bier, Shopping Meile…. nur die Hüpfburg fehlte 😉

Danke an die Zuschauer, Freunde, Familie und den ganzen Support vom Streckenrand, die Organisatoren rund um Schicke Mütze, SG Radschläger Düsseldorf und Cycling Club Düsseldorf!

Wir freuen uns auf 2020 bis dahin „allez chic klack bling go!“

Artikel
1 Kommentar

Rund um Köln 2019

8.15 Uhr, Startblock A, warten auf den Start

Sonntag 2. Juni 8.45 Uhr, Köln, es liegt Wettkampfduft in der Luft. Zusammen mit Ricardo rolle ich in den Startblock A, der halbe Block ist schon voll. Alle sind heiß und warten auf den Start um 9.30 Uhr. Im Block treffen wir noch Pierre, eine Rennbekanntschaft von der Tour de Energie und dem Erftstadt-Venn Radmarathon. Wir quatschen uns warm bis es pünktlich um 9.30 Uhr los geht.

Klack klack, piep piep, sssssssss… Schuhe klicken ein, Radcomputer starten die Aufzeichnung, die Ketten summen. Vollgas… ich glaub die ersten sind schon über den Rhein, da kachelt das Feld mit 60 Km/h in Richtung Deutzer Brücke. Die Passage unter dem Maritim Hotel wird Rücksichtsvoller durchfahren als vermutet und auch der restliche innerstädtische Teil über Schienen und vorbei an Kreisverkehren wird sicher passiert. Das immer wieder Aufschließen nach solch Hindernissen spüre ich in den Beinen und denke, zur Hölle noch 100 Kilometer.

Bei Kilometer 23 geht es scharf links in die erste Bergwertung, den Altenberg hoch. Spätestens hier teilt sich das Feld in weitere Gruppen. Ricardo und ich haben den Anstieg schon vorab als den Ort unserer Trennung definiert. Bei der Testrunde genau einer Woche vorher war er schon 40 Sekunden schneller und auch heute sollten es 43 Sekunden werden.

Die Belohnung für solche Anstiege folgt direkt. Die 5 Kilometer lange Abfahrt bringt einen ohne wilde Kamikaze-Oberrohrlagen auf mehr als 70 Kilometer pro Stunde. Bei bekannter und gesperrter Strecke ohne böse Überraschungen.

Viel Erholung gibt es nicht, in Sand wartet die nächste Bergwertung. Während wir uns dieser stellten und über Kuchen philosophierten, fragt ein Kind seine Mutter, „sind das die letzten“. Im Nachgang verriet mir mein Arbeitskollege der ebenfalls in Sand an der Strecke stand das wir wohl die 3. größere Gruppe waren. Seine Unterstützung am Streckenrand lässt mich das Laktat in den Beinen vergessen.

Motiviert geht es hoch zu Schloss Bensberg. Das 100m Kopfsteinpflaster Stück drücke ich im Sitzen hoch. Nicht mein Belag, aber zu kurz um sich lange damit zu befassen. Ein paar weiter Wellen, bevor es in den Wald nach Forsbach geht. DasTempo fällt etwas, Riegel hier, Gel dort… etwas trinken. Bei den 32 Grad lässt es sich hier im schattigen Wald sehr gut aushalten. Der Versuch das Tempo wiederanzuziehen gelingt mir nicht, alleine davon ziehen will ich schließlich aber auch nicht. Es sind ja noch 70 Kilometer zu fahren.

Nach dem Waldstück geht es wieder in die Sonne, es geht wieder bergauf. Aus „Hoffnungsthal“ nach „Lüghausen“ ob die Namen was zu sagenhaben? Am „Verpflegungsposten“ werden Trinkflaschen gereicht. Ich schnapp mir eine. Endlich was zu trinken. Manch einer schüttet sich das Zeug auf Kopf und Trikot, Flaschen werden durchs Feld gereicht man leidet zusammen, man „säuft“ zusammen.

Die Strecke nimmt Kurs auf bekanntest Terrain. Hinter Herkenrath geht es wieder auf den schon gefahrenen Abschnitt über Sand nach Schloss Bensberg. Kurz vor dem Anstieg zum Schloss stürzt ein Fahrer in einer schnellen, scharfen Linkskurve schwer. Sofort eilt ein Polizist und ein Zuschauer zur Hilfe. Glück im Unglück kein anderer wird mitgerissen.

Wieder Kopfsteinpflaster, diesmal allerdings mehr Verkehr, so dass ich etwas langsamer hinauf klettere. Wie auch am Rest der Strecke stehen die Zuschauer am Rand und feuern uns an, nicht wenige werden von außerhalb mit Trinken versorgt, ich leere die vorhin aufgenommene Trinkflasche und hab jetzt noch vielleicht 200ml für die lezten 30 Kilometer.

Vielleicht liegt es wieder am Wald nach Forsbach, mich zieht es nach vorne. Die Gruppe folgt, mit Tempo 42 geht es zurück nach Köln. Hätte ich geahnt das der Wind… aber gut „Finale“ die letzten Kilometer, der letzte Schluck Wasser und nach der Severinsbrücke auf der Zielgeraden die letzten Körner raushauen…

03:16:45 Geschafft!

Fertig!

Ich gönn mir erstmal zwei Kölsch Fassbrausen auf Ex… Zucker, Wasser… Da geht auch dieses Brackwasser. Ricardo ist 6 Minuten vor mir ins Ziel. Wir plaudern ein wenig über das Rennen, während der ein oder andere noch im Zielbereich zusammenbricht und machen uns dann auf den Heimweg.

Was ein Event, super Strecke, tolle Stimmung auf und an der Strecke, nur die Wasserversorgung war bei den Temperaturen mäßig.
Am Ende reichte es insgesamt (Männer) für Platz 200/975, Altersklasse Masters 1 (Männer) für Platz 73/236.

Mein Rennen in Zahlen:

3 Gels, 2 Liter Wasser,
122 Kilometer*, 1140 Höhenmeter
37,4 Km/h*, 223 Watt


https://www.strava.com/activities/2417012000

( * die offizielle Zeitnahme sagt 127km und 38,7km/h, unklar warum)