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NC4K – Tag 0 | Warum ich nicht Bahn fahre

23:24 ging der Zug ab Düsseldorf, tatsächlich wurde es 10 Minuten später. Den reservierten Platz hab ich schnell aufgeben und mich direkt zum Rad gestellt, was sich so gerade eben verstauen ließ. Bis München auch ohne Kommentar.

Der Versuch im Zug zu schlafen gestaltete sich schwierig, hier Mal zwei Stündchen, da ne Stunde aber natürlich nix richtiges. Immer Gewusel, ständig Durchsagen oder übermotiviert fröhliche Kontrollöre die einen wach kontrollieren.

Um 6:24 erreichte der Zug München. Gute Stunde bis der Anschlusszug nach Rovereto fuhr. Strecken, bisschen gehen und ein Kaffee & Croissant und dann stand der Zug auch schon parat.

Wie im Zug nach München war auch der Einstieg wieder spannend, wo kann das Rad hin, nervt es keinen. Gibt es Probleme mit dem Zugbegleiter? Glück gehabt, mein Sitzplatz war im gleichen Wagon wie das Fahrradabteil.

Der zweite Abschnitt von München nach Rovereto schien entlos aber um 12:17 sind wir doch noch angekommen (Planmäßig)

Kaum ist der Zug weg, merke ich mir fehlt eine Tasche…fuck! Die Tasche mit allen kurzen Klamotten für auf dem Rad. Oh mein Gott! Rad zusammen bauen, restliche Taschen füllen und erstmal ins Hotel.

Mit leeren Taschen zur Expo der Veranstaltung, ein Kollege von Northwave könnte mir mit einem Trikot und einer Hose aushelfen und auch gleich ein Radladen empfehlen.

Kurz die Startnummer eingesammelt, aufs Rad durch Rovereto zu „Tettamanti“ sehr netter Laden. Familienbetrieb. Neue Handschuhe, ein paar Socken und vor allem eine Tasche.

Im Laden sprach mich Gulian an, er kennt jemanden bei der Bahn er versuchte was zu erreichen, aber der Zug würde von der ÖBB geführt, daher muss ich dort nach meinem Gepäck suchen. Auf dem Weg zum Briefing traf ich Gulian zufällig wieder, er half mir eine Reflex-Weste aufzutreiben und führte mich zu einem Radladen eines Bekannten „Adhoc-Lab“ und ich wurde fündig.

16:05 beim Briefing, italienische Pünktlichkeit aber ich hab alles was ich brauche für die Tour morgen.

Beim Briefing war es schwer die Augen offen zu halten… Aber bevor das Bett wartet, schnell das Rad packen, ein paar Kleinigkeiten für die Fahrt an Essen kaufen und Abendessen muss auch sein. Pizzatag! Beim Essen noch ein von heute bekanntes Gesicht kennengelernt, Francesco und uns gemeinsam auf morgen eingestimmt.

Heute war ein sehr langer, chotischer, anstrengender Tag. Ich hoffe wenn ich morgen auf die Rad sitze wird es einfacher!

Der Plan für morgen, von Rovereto nach Pfunds. 213km, die ersten 100 nahezu flach und dann kommen am Ende insgesamt trotzdem 1920 Höhenmeter auf den Tisch. Wetter mit 34 Grad sommerlichen warm ?

Titelbild NorthCape4000
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NorthCape4000

Was ist das für ein Event?

NorthCape4000 ist ein „unsupported ultra mega long distance cycling“ Event… also lang beziehungsweise sehr lang Fahrrad fahren. Ziel ist das Nordkap „North Cape“, gestartet wird etwa „4000“ Kilometer südlich in Italien. Die Strecke gilt es ohne Unterstützung zu absolvieren. Alles was man braucht hat man am Rad oder besorgt man sich unterwegs. Kein Begleitfahrzeug, keine gesperrten Straßen, keine vom Veranstalter organisierten Verpflegungs- oder Übernachtungspunkte. Das Zeitlimit sind 21 Tage.

Der Veranstalter hat eine Route ausgearbeitet und begleitet das Rennen mit einem Team, welches Eindrücke von der Strecke sammelt und die schnellen Fahrer, die innerhalb von 14 Tagen ankommen, am Ziel persönlich empfängt.

Die Route ist eine Empfehlung, allerdings gibt es 4 Checkpoints die passiert werden müssen. Damit dies sichergestellt ist und auch kein Fahrer verloren geht, hat jeder ein GPS-Tracker der den Live-Standort mitteilt.

NorthCape4000 Checkpoints and Route

Die 2022er Ausgabe von NorthCape4000 startet in nicht mehr ganz 100 Tagen am 23. Juli in der Nähe vom Gardasee in Rovereto. 320 Starter machen sich von dort auf den Weg via München, Berlin, Stockholm und Rovaniemi bis zum Nordkap. Eine Herausforderung sondergleichen. Drei Wochen auf dem Rad quer durch Europa. Das Einzige was sicher ist, ist der Weg den man absolvieren will. Der Rest ist ungewiss… Wird es nass? Wird es kalt? Wo schläft man? Wie weit kommt man am Tag? Hält das Material? Hält der Hintern? Aber vielleicht ist es genau diese Ungewissheit die Menschen reizt, in der heutigen Zeit ist scheinbar alles planbar, wo bleibt da das Abenteuer?

Was zur Hölle hab ich damit zu tun?

Cover Tour Magazin 12/2021, Artikel NorthCape4000

Im Dezember 2021 blättere ich noch durch das TOUR Magazin und las den Bericht über die Teilnahme von Sara Hallbauer am NorthCape4000 und dachte geil, aber wie soll man das zeitlich zwischen Job und Familie in den Kalender bringen? Unmöglich! Dachte ich bis mich im Februar die Frage „Kennst du die Veranstaltung NorthCape4000?“ errichte. Nadine vom Hauptsponsor Northwave war auf der Suche nach jemandem der für Northwave von dem Event berichtet, einziger Haken… dieser „Jemand“ muss die 3800 Kilometer mit dem Rad fahren ?.

Eine vielleicht einmalige Gelegenheit? Ich grübelte… googelte, wo ist das Nordkap? Wo ist Rovereto? 3800 Kilometer in 21 Tagen… sind ja nur 180 Kilometer pro Tag… Bekomm ich da frei? Was sagt die Familie? Ich hörte Podcast, las Blogs, schaute mir bei YouTube diverse Videos an mir wurde klar die Gelegenheit ist einmalig!

Unmöglich! Dank großartiger Unterstützung vom Chef aber auch zu Hause von der Cheffin 😉 sind alle Zweifel ausgeräumt und die Tour sowohl mit dem Job als auch mit der Familie vereinbar.

Ich bin dabei!