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Race Across Germany 2025

Race Across Germany, 1100 Kilometer, 7500 Höhenmeter und das ganze mit dem Rad in 68 Stunden. Wie berichtet [Beitrag] habe ich mit Spannung auf das Event gewartet, um so näher der Termin rückt um so mehr möchte man das es los geht…

Anreise

Kein Bock auf übliche Reiseerfahrungen mit der Deutsche Bahn? Hier geht’s direkt zum Start!

Bevor es los geht, muss man oft erstmal zum Startort reisen, mit dem Rad auf einem nicht Rundkurs bietet sich da oft die Bahn an. Ich hatte, schon vor dem Abreisetag, die Bahnfahrt, als das „größte Abenteuer“ der ganzen Reise bezeichnet. Ich sollte nicht enttäuscht werden.

Am Bahnhof, in Düsseldorf, zunächst die üblichen Minuten Verspätung, dass ist man ja gewohnt. Umsteigezeit in Hamburg war groß genug, der Anschluss nach Flensburg passte noch. Doch die Verspätung wurde immer größer, der 30 Minuten Puffer immer kleiner aber immerhin saß man im Zug! Nach einer Stunde fahrt, war allerdings der Anschluss aufgrund der Verspätung weg, alternative konnte man einfach über die App wählen, ob das Rad mitgenommen werden kann war ungewiss. Nach 1,5 Stunden, kam die Durchsage: „aufgrund eines Personenschadens entfällt der Halt Hamburg und der Zug endet bereits in Hannover„.

Die Suche nach einer Verbindung von Hannover – kein Mensch wollte oder will nach Hannover – nach Flensburg, war nicht erfolgreich. 3 mal umsteigen und dann jedes Mal hoffen, man bekommt ein Platz für sein Rad um dann vielleicht nach Mitternacht in Flensburg anzukommen lockte mich nicht. In meiner Verzweiflung war ich allerdings nicht alleine Sebastian, sprach mich an, ob ich auch beim Race Across Germany mitfahre und eine Idee hätte wie wir weiter kommen könnten… Langes hin und her, viel DB App und Support von zu Hause brachte uns am Ende zur Idee einfach ein kleinen Transporter zu mieten und ab Hannover mit dem Auto weiter zu fahren. Wir rechneten uns die 360 Euro schön, zwei Leute, vielleicht gibt es 120 Euro Taxi Geld von der Bahn, kein Hotel in Flensburg das verfällt, man ist am geplanten Tag vor Ort… kurz wir machen es! Vom Bahnhof zu Sixt etwas gestresst durch ne unbekannte Stadt, aber es klappte alles. Wir hatten das Auto pünktlich zum Feierabend noch bekommen. Sind damit entspannt nach Flensburg gekommen und kamen am Ende „nur“ 2 Stunden später an als ursprünglich mit der Bahn geplant. [Und die 120 Euro Taxigeld gab es am Ende auch für jeden von uns]

Ein Tag in Flensburg

11 Uhr gings raus aus dem Hotel, Rad konnte ich in der Unterkunft lassen, so ging es bequem zu Fuß in die City von Flensburg. Noch essen für die Tour und den Tag kaufen, etwas Sightseeing, noch ne Postkarte nach Hause geschickt (mal sehen wer schneller ist) und dann am Hafen chillen, essen und versucht eine Runde zu schlafen. Schlaf war nur schwer möglich, mal ein paar Minuten aber die totale Erholung war es nicht.

Das Warten macht einen auch wahnsinnig, also schon um 16 Uhr zur Startnummernausgabe am Bella Ciao, noch ne Pasta reinschaufeln mit anderen Teilnehmern quatschen. Plötzlich wurde es dann doch stressig, schnell umziehen, die üblichen Blicke fürs geile Trikot einfangen, Startnummer und Reflexstreifen anbringen und dann war auch beinah 18 Uhr.

Tag 1 – 24h Schicht

510 Kilometer, von Flensburg nach Katzenstein

„4… 3… 2…. 1… Go!“, zählte Dieter runter, endlich geht’s los! Die ersten Meter durch Flensburg hatte man die Sorge an der nächsten Ampel läuft sich das Feld wieder zusammen. Aber Startslots alle 2 Minuten scheinen gereicht zu haben, erstmal sah ich keinen vor oder hinter mir.

Man rollte sich warm und war dann auch schnell raus aus der Stadt. Erstmal was essen – natürlich während der Fahrt. Der Rückenwind drückte aber jetzt bloß nicht übertreiben, da kommen ja schließlich noch ein paar Kilometer.

Um kurz vor 22 Uhr kam ich noch an einem REWE vorbei, bei der Planung dachte ich der ist eh schon zu aber ich war schneller als gedacht, also noch eben vor der Nacht, Wasser und Snacks nachfüllen. Ein paar andere Fahrer tat es mir gleich und nutzten schnell noch die letzte Chance. Kurz nach dem Stopp waren dann auch die ersten 100 Kilometer nach kaum 4 Stunden im Sack. 27er Schnitt. Läuft. Ich dachte, verrückt, jetzt sitzt du 4 Stunden auf dem Rad und musst „nur“ noch 1000 Kilometer!

So langsam kam die Dunkelheit, die schon ruhigen Straßen wurden noch ruhiger. Hinter mir am Horizont sah ich nur ein Licht, ein weiterer Teilnehmer folgte mir, der Abstand wurde aber weder kleiner noch größer.

Nach 7 Stunden hatte ich 200 Kilometer in den Beinen, mittlerweile hatte ich mir die Windweste drübergezogen und auch ein paar Armlinge gegönnt. Noch knapp 60 Kilometer bis zum 1. Checkpoint in Lauenburg (Elbe). So langsam kam ein Hauch von Müdigkeit um die Ecke, ein Blick auf den Akkustand der Lupine machte mich dann doch wieder wach.. nur noch 20% sprich ein Stündchen… bei noch gut 2 Stunden Dunkelheit! Ich überlegte ob ich die Ersatzlampe aus der Arschrakete holen soll, hatte aber kein Bock anzuhalten. Dank der Helmlampe klappte es dann auch ohne Stopp. Gegen die Müdigkeit gönnte ich mir dann eine Cola, trink ich ja eigentlich nicht, für solche Situationen durch aus eine gute Wahl. Um 4 Uhr stoppte ich am Checkpoint, kurzes Foto, SMS und Nachricht im Tracking-Chat, neuen GPX Track laden. Beim Blick aufs Handy völlig überraschte was da alles ab geht, Whats App, Instagram und auch der Chat explodierte. Kommentar des Abends von meinem Vater „Ich wollte ins Fitnessstudio… aber das Eisfach war einfach näher“.

Am Horizont wurde es schon heller und so langsam regte sich die Sonne über den Tellerrand. Mit der Sonne kommt dann auch die Energie! Paar Datteln in den Kamin und immer weiter… doch am Ende siegte die Müdigkeit, oder die Vernunft? Da man auf dem Rad schlecht schlafen kann (es geht aber nur sehr kurz). Habe ich mich nach gut 300 Kilometern entschieden in Niendorf die Bushaltestelle für ein kurzes Power Nap zu nutzen. Björn (#) der aktuell führende brach gerade auf, so konnte ich mich auf seinen vorgewärmten Platz legen. Schuhe aus, Füße hoch, Wecker stellen und Augen zu.

20 Minuten später ging es gut erholt wieder aufs Rad. Nach dem Nickerchen war mir bitter kalt, so hieß es erstmal, ordentlich in die Pedale treten und warm fahren! Die erste Tankstelle war mein Ziel. Kaffee! Einmal schwarz und groß! Herrlich – wäre er nicht so heiß – aber gut tat es trotzdem!

Den Koffeinpegel wieder auf Anschlag ging es weiter, in Hankensbüttel (wer kennt es nicht) kurz noch ein Edeka überfallen, neue Datteln, ein paar Bananen und ein Apfel gekauft. Quasi Frühstück. Und dann einfach immer weiter…

Nach gemütlichen knapp 15 Stunden im Sattel hatte ich die 400 Kilometer geschafft. Wenn man großzügig überschlägt etwa 1/3 der Gesamtdistanz. Mein Ziel war Kilometer 476, der Checkpoint in Bilderlahe und von dort noch eben die restlichen 35 Kilometer bis zur ersten Richtigen Pause. Wer denkt denn vorher dass man sich nach einer Tankstelle sehnt, mein Treibstoff: Kaffee.

Kudos an

In Bilderlahe wurde richtig groß aufgetischt, Wasser, Bananen, Salzstangen ich hatte eigentlich kein Hunger, hatte ich ja eben erst an der Tankstelle zugeschlagen. Es hieß am Abend gibt es dort Party und Bier… ich zögerte kurz… Bier oder doch weiter?

Natürlich ging es weiter, 18 Stunden in den Beinen, noch knapp 20 Kilometer, man gönnt sich ja sonst nix. Das Bier schlug ich mir aus dem Kopf, aber den nächste Kuchenstopp gönnte ich mir. Zwei Stücke Erdbeerkuchen und – natürlich – Kaffee. Gestärkt ging es weiter, höchst motiviert und zack steh ich an der Unterkunft? Völlig irritiert, eigentlich wollte ich hier erst später sein und eigentlich wollte ich vorher ne Pizza essen und für den nächsten Tag einkaufen… ein Blick auf den Wahoo und Google Maps und ich wusste, der Kuchenstopp vorhin, war genau dort wo ich eigentlich mein Abendessen organisieren wollte… statt den Hügel wieder rauf, gings zum nächsten Netto, einmal Abendessen einkaufen und dann zur Unterkunft.

Die Unterkunft, war eine Art Motel, keine Rezeption, alles digital per Smartphone. Perfekt, wenn man nicht weiß wann man ankommt und weiter will. Die Bude selbst war großartig, riesen Badezimmer, kleine Küchenzeile, Kühlschrank, bequemes Bett – wobei nach 18,5 Stunden im Sattel und 23 Stunden unterwegs, wäre glaube ich jedes Bett bequem gewesen.

Die Technik an den Strom, ich unter die Dusche. Die Gelgenheit nutzte ich auch um meine Bib und meine Socken zu waschen. Für Tag 2 hatte ich eine 2. Bib, die 1. durfte dann bis Tag 3 trocknen und ich konnte jeden Tag mit einer frischen Hose starten. Frisch geduscht, ab ins Bett, Füße hoch und rein mit dem Essen, zwei Nudelsalate, zwei Mal Bulugursalat, dazu zwei Brötchen. Perfekt!

Ich nutzte die Zeit um mal zu Hause bei den Liebsten anzurufen, die vielen Nachrichten zu beantworten und machte mir ein Plan für den 2. Tag. Eigentlich wollte ich – mit meiner sehr defensiven Planung – erst um 22 Uhr in der Unterkunft angkommen, dann spätestens um 4 Uhr weiter. Scheinbar lief der erste Teil doch sehr gut, gute Beine, gute Strecke, weniger Pause gemacht als gedacht, so lag ein 27er Schnitt an und ich war gute 5 Stunden vorher an der Unterkunft als geplant. Das Regenradar sagte von Mitternacht bis ca. 2 Uhr Regen an, so entschied ich mich dann bis 2 Uhr Pause zu machen, viel zu viel aber ich wollte ja „nur“ ankommen und nicht erster werden 😉

Um 1:30 Uhr klingelte der Wecker, war ja auch quasi ausgeschlafen. Ein Coffee-2-Go, Brötchen und ne Banane rein, Zähne putzen, Rad packen und Abflug! Dank meiner maximalen Ineffizienz saß ich auch schon um 2:45 auf dem Rad. Gut dass es hier „Race“ Across Germany heißt.

Tag 2 – Harz aber Herzlich

400 Kilometer, von Katzenstein nach Wassertrüdingen

Aber die Straßen waren trocken, der Himmel – keine Ahnung war dunkel. So ging es motiviert durch die Ausläufer des Harzes, Berg hoch, Berg runter, links, rechts. Großartige Straßen und keine Autos unterwegs. Hier und da aber endlich auch mal andere Teilnehmer. Hatte die Pause doch ein Sinn 😉 Ich pedalierte von Rücklicht zu Rücklicht. Hier und da stand mal ein Fahrer am Rand, müde zum Teil desorientiert. Ich grüßte immer nett, fragte kurz ob alles gut ist und trat dann wieder meinen Stiefel. Gegen die noch dunkle Nacht, legte ich mir unsere „Handball-Taxi“ Partymusik auf ein Ohr und motiverte mich so maximal.

Gegen 4:30 wurde es wieder hell, ich sah jetzt auch mal ein Supported Fahrer mit Begleitfahrzeug. Fragte mich ob der Windschatten vom Begleitfahrzeug eigentlich „illegaler Support“ wäre. Hielt sicherheitshalber großen Abstand und ließ das Begleitfahrzeug davon ziehen.

So richtig wollte die Sonne nicht in den Tag starten, es blieb trüb. Aber das Licht reichte aus um zu sehen was da an Anstiegen auf einen wartet. Hier mal 7%, da mal ne Spitze über 10%. Nach nicht mal 70 Kilometer hatte ich mit 1000 Höhenmetern schon die Hälfte der Höhenmeter von Tag 1 gesammelt. Aber man wurde auch immer wieder mit schönen Abfahrten belohnt und eine Alternative gab es ja doch nicht.

Nach 5 Stunden hatte ich gerade mal 110 Kilometer geschafft, 22 Km/h, gute 5 Km/h langsamer als den Tag zuvor. Es war kurz vor 8 Uhr… Man rechnet – mache ich generell viel auf dem Rad, lenkt ab und es gibt immer irgendwas, was man sich gerade ausrechnen kann – noch knapp 300 Kilometer, 22 Km/h Fahrtempo… 13-14 Stunden… puh… aber ein Regenschauer lenkte mich ab.

Den 3. Checkpoint in Berka / Werra erreichte ich um 8:42 Uhr, ich steuerte den REWE an, holte mir ein Kaffee und ein Baguette und machte eine kurze Frühstückspause. Gezwungen durch die Warteschlange vor der Toilette wurde diese Pause etwas länger. Immerhin hatte ich so den Regenschauer „verpasst“.

Nach einer halben Stunde ging es weiter, durch schöne kleine Örtchen und über ruhige Landstraßen. Ich passierte nun immer mal wieder die ehemalige innerdeutsche Grenze, der Wessi würde behaupten man merkte es auch direkt auf der Straße, aber gut ich alter Krefeld-Liebhaber fühlte mich da gleich heimisch. Highlight war eine Baustelle, ein Potpourri von verschiedenen Schotter-Variationen. Aber es gab auch diese Trasse, die Route schickte mich in Vacha auf den Feldatalradweg, eine alte Bahntrasse die über 30 Kilometer feinsten Radweg bietet. Träumchen.

In Neustadt an der Saale führte die Route durch die Stadt, an einer roten Ampel sah ich an der Ecke eine Tankstelle. Wer weiß wann die nächste kommt, ich machte einen Schlenker über die Tankstelle. Die Tankstelle war anlaufpunkt für einige Radfahrer, den Schlenker von der Kreuzung rüber machten einige. Ich gönnt mir mein klassisches Menü, Kaffee schwarz und Brötchen. Frisches Wasser für die Trinkflaschen und schon ging es weiter. Doch da sah ich Torsten vom Cycling Club Düsseldorf, er kam gerade als ich los wollte, wir sprachen kurz und dann trennten sich unsere Wege wieder. Torsten fuhr das zur selben Zeit stattfindende Bavaria Extrem, welches im Prinzip das halbe Race Across Germany ist und erst nach 550 Kilometer in Eschwege startet. Ich wusste von seiner Teilnahme, hätte aber nicht gedacht, dass man sich trifft.

Von der Tankstelle bis zum nächsten Checkpoint in Kitzingen waren es noch 70 Kilometer. Arme in den Auflieger und ab geht es. In Kitzingen wollte ich eigentlich bei Freunden vorbei, aber zum einen ist das ja ein „unsupported“ Event und zum anderen hatten die Freunde keine Zeit. Mittlerweile hatte ich insgesamt 815 Kilometer in den Beinen, von der Schlafpause „nur“ 315. Für Hunger reichte es trotzdem, ich gönnte mir in Segnitz eine Pizza und eine Portion Pasta beim Italiener. Mittlerweile hatte ich Ricardo getroffen, wir aßen zusammen und als wir vom Italiener los rollten, entdecke ich vor uns Torsten. Was ein Zufall. Zu dritt ging es nun weiter,

Zu dritt rollten wir in den Abend, immer schön nebeneinander, das freut die Autofahrer und entspricht dem Regelment „kein Windschatten“. Die Strecke führte uns in eine Baustelle aber so direkt sah man keine Alternative. Von daher hieß es, no-risk, no-fun und rein da! Vorteil, die Straße war für andere Verkehrtsteilnehmer gesperrt und so hatten wir eine schöne breite Landstraße nur für uns alleine. Herrlich, wir hofften es folgt nicht eine fehlende Brücke. Wir hatten Glück und mussten nicht umdrehen. Gegen 21:30 wurde es langsam dunkel. Der oft recht trübe Tag, machte auch ein wenig früher das Licht aus. Wir hielten in Ansbach noch ein einer Tankstelle, Abendbrot besorgen und noch mal die Trinkflaschen auffüllen.

In Wassertrüdingen war der Tag geschafft, mittlerweile war es beinah 23 Uhr, 410 Kilometer in den Beinen, knapp 20h unterwegs, davon 17 Stunden im Sattel. In der Ferienwohnung hing ich erstmal wieder alles an den Strom, duschen, Abendbrot und dann ab ins Bett. Der Plan war um 3 Uhr wieder auf die Strecke, so dass man die letzten 220 Kilometer nach Garmisch-Partenkirchen, schafft bevor dort der Zug um kurz nach 15 Uhr fährt.

Tag 3 – Locker ausrollen – 220km

220 Kilometer, von Wassertrüdingen nach Garmisch-Partenkirchen

3 Uhr, endlich wieder Rad fahren. Nach 500 und 400 Kilometer standen nun nur lockere 220 Kilometer an. Es ging durch die dunkle Nacht auf einem lustig bepinselten Weg, irgendwer hat wohl eine Fahrbahnmarkierungsmaschine missbraucht und über viele Kilometer einen geschlängelten Mittelstreifen über die Fahrbahn gepinselt.

Nach 1,5 Stunden war der 4. Checkpoint „Mauren“ erreicht. Direkt nach dem Checkpoint ging es über ein Stück abgefräste Straße sehr sehr ruckelig weiter. Wir wurden also nach dem schöne Anstieg über auf den Bockberg nicht durch eine schöne Abfahrt entlohnt. Bock hatten wir trotzdem! Die Sonne hatte scheinbar heute auch mehr Bock, 4:30 Uhr und am Horizont wurde es hell.

Die Sonne ließ sich dann doch mehr Zeit und es wurde noch mal richtig knackig kalt. Nebelbänke schwebten über den Wiesen und schafften eine schöne Szenerie. Dank einer kleinen Hügelkette lag die Strecke noch recht lange im Schatten. Nach 2 Stunden rollten wir am ersten Bäcker vorbei, drehten um und machten kurz Pause.

Vom Bäcker waren es noch lächerliche 40 Kilometer bis zum 5. Checkpoint nach Moorenweis. Mittlerweile hatte es die Sonne zu uns geschafft. Aufgeladen von der Sonne ging es in Richtung Checkpoint. Allmählich sah man die Alpen am Horizont. Am Checkpoint machten wir nur kurz Pause, einmal den Standort melden, den letzten Track laden und dann ging es weiter auf die letzten knapp 90 Kilometer.

Ricardo hatte am letzten Checkpoint seine Radbrille vergessen, so dass er noch mal umdrehen musste. Ich fuhr entspannt weiter und ließ mich nach ein paar Kilometer wieder von ihm einholen. Wir rollten durch die Landschaft, so langsam ging uns das Wasser aus wir entschieden uns bei der nächsten Gelegenheit anzuhalten und noch mal unsere Trinkflaschen aufzufüllen. Wir ahnten nicht, dass wir fast 2 Stunden unterwegs waren bis wir in Murnau eine Tankstelle fanden. In Murnau war dazu noch ein bayrisches Volksfest, Traktoren, Trachten, viele Menschen, gute Stimmung. Wir packten was von der guten Stimmung ein, waren aber auch froh als wir aus dem Trubel wieder raus waren.

Nach 8 Stunden auf dem Rad waren die ersten 200 Kilometer in den Beinen. Von Murnau waren es noch 26 Kilometer bis Garmisch-Partenkirchen. Ich legte mich in die Auflieger und machte Tempo. Ich war mir sicher, die letzten Kilometer schaffe ich auf jeden Fall. Innerlich grinste ich über beide Ohren, wie verrückt, 1100 Kilometer in 3 Tagen mit dem Fahrrad. Ich schüttelte den Kopf und erinnerte mich an den Spruch eines anderen Teilnehmers „eigentlich ist es nur Radfahren, einfach die ganze Zeit Radfahren“.

In Garmisch wurde es dann noch mal wild, die Strecke führte mitten in die Stadt, auch wenn es eine kleine ist, so viel Autos hatte ich die letzten 3 Tage insgesamt nicht gesehen. Vermutlich macht hier der ein oder andere Münchener gerade sein Sonntagsausflug. Ich mogelte mich durch den Verkehr, Radfahrer halten sich ja eh nie an die Regeln und so kam ich nach 66 Stunden und 56 Minuten am Ziel an! Yeaaaah! Wie geil!

Im Ziel empfing mich neben dem Race Across Germany Team auch Ricardo und ein kühles Bier! Dieter und Fritz waren super nett, gratulierten mir und jeder Teilnehmer wurde ein wenig gefeiert. Es gab das Finisher Trikot, eine Medaille und Fritz meinte bei der Übergabe noch, ich wäre der Teilnehmer mit der größten Fanbase gewesen. Dank euch!

Ich nutzte die Möglichkeit schnell unter die Dusche zu springen, gönnte mir zivile Bekleidung und zusammen mit Sebastian der noch zufällig vorbei kam, aßen wir noch eine Kleinigkeit und gönnten uns ein, zwei Bier bevor es mit dem Zug zurück ging.

Nackte Zahlen

Distanz 1130,28 km
Anstieg 7.265 hm
Bewegungszeit 43h56m
Pausenzeit 22h58m
Kalorienverbrauch 37.250
Schnitt 25,7 km/h
Platz 60 von 105 (solo nonsupported)

Abreise

Zurück natürlich wieder mit der Bahn. Mit dem Regio von Garmisch-Partenkirchen nach München ging ohne Probleme, viel später hätte man aber nicht zusteigen sollen, da wäre kein Platz mehr für Fahrräder gewesen. In München dann pünktlich in den ICE. Dort wurden wir dann mit einer „Bremssystemstörung“ begrüßt… aber der Zugführer konnte das Problem nach gut 20 Minuten beheben und die Fahrt ging los. Bierchen im Bordbistro holen, alle Reste von der Tour auf den Tisch und dann Beine lang machen, essen und entspannen. Der Zug kam gut durch, die Verspätung wurde kontinuierlich länger. Dieses Mal entfiel aber erst der Halt hinter Düsseldorf, so dass wir nur 98 Minuten später als geplant, aber immerhin in Düsseldorf an kamen. Die Postkarte war noch nicht da.

Fazit

Mega… was man auf dem Rad so schafft, was der Körper aushält und mit ein paar Tagen Abstand wie wenig der Körper noch „nach leidet“. Kein Muskelkater nur die Knie machten noch zwei Tage Probleme. Aber selbst der Hintern war einverstanden, direkt ab Montag wieder ins Büro zu pendeln.

Mega… auch die Strecke, viele ruhige Straßen, überwiegend guter Asphalt und insbesondere in den Nachtfahrten keine Probleme mit der Navigation, so dass man flüssig durch kam.

Mega… geile Fanbase, Familie, Freunde, Kollegen alle hatten die Finger am Race Across Germany Chat, bei WhatsApp und Instagram. Das treibt einen an und motiviert insbesondere wenn man sich völlig müde gerade in der Tankstelle einen Kaffee reinzieht. Danke!

Mega… viel Pause gegönnt. Bis zur ersten Pause – wie vorher geplant – nach 510 Kilometern war ich an Position 2 und viel zu schnell, somit die Pause mit fast 9 Stunden zwar sehr entspannend aber viel zu lang. Da könnte man in Zukunft optimieren. Angemessener Erholung wäre vermutlich auch bei der halb so viel Pause drin gewesen.

Lasst ein Like bei Sebastian @sebastian_trimborn oder guckt mal was er sonst so verrücktes auf Youtube treibt, bei den Jungs vom Race Across Germany @raceacrossgermany, insbesondere bei Fritz @fritzgeers.de. Pannenfrei durch gekommen auch Dank des Team von @radsport_jachertz. Für alles Gerüstet Dank der Klamotten von @northwave_de. Das geile Trikot gibt’s bei @lifeisaride.de.

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Race Across Germany – Bald geht’s los!

2014 bin ich mit dem Rad von Vaals in den Niederlanden, quer durch Deutschland, bis nach Küstrin in Polen gefahren. Damals mit einem guten Kumpel und unseren Stahlrennern. Noch lange bevor ich in tief in den Lycra Radsport abgerutscht bin, ging es auf Genussreise entlang des Hellwegs quer durch Deutschland.

2014 mit dem Stahlrenner auf dem Hellweg von NL nach PL quer durch Deutschland

2014 mit dem Stahlrenner auf dem Hellweg von NL nach PL quer durch Deutschland

Etwa 10 Jahre später, steht am 10. Juli 2025, das Race Across Germany an. Race? Richtig!
Ich häng immer noch und vor allem noch viel tiefer in diesem Lycra Radsport. Somit ist „Genuss“ mittlerweile das Überschäumen von Laktat in den Muskeln. 

2023, Unterwegs von Italien zum Nordkap #NC4000

2022, Unterwegs von Italien zum Nordkap #NC4000

Das Rennen

Laktat wird es auf dem Rennen von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen vermutlich reichlich geben. In maximal 68 Stunden geht’s 1100 Kilometer von Norden nach Süden. Erst flach, dann wellig dann hügelig, so sammelt man um die 7500 Höhenmeter. Es gibt 7 Checkpoints an denen man sich melden muss, der letzte ist das Ziel in Garmisch. Parallel lässt sich die aktuelle Position via GPS Live mitverfolgen. Je nach Variante, fährt man Solo unsupported, 2er-Team nonsupported, Solo supported, 2er-Team supported. Insgesamt starten 137 Fahrer und Fahrerinnen, davon sogar ein Velomobil. Ich starte alleine und ohne Support. Sprich keine Hilfe von außen, die nicht auch jeder andere bekommen kann, kein Teamwagen, kein Windschatten. Euer Support via Instagram, Whats App oder per Kommentar beim Live-Tracking (Startnummer #074) ist natürlich nicht nur erlaubt, sondern total erwünscht!

Checkpoints

  1. Km 264 Lauenburg (Elbe)
  2. Km 476 Bilderlahe
  3. Km 623 Berka (Werra),
  4. Km 791 Kitzingen,
  5. Km 933 Mauren,
  6. Km 1026 Moorenweis
  7. Km 1114 Garmisch-Partenkirchen (Ziel)
Race Across Germany Route

Der Plan 

Die letzten Monate hieß es Route durchgehen, Zeitplan erstellen, Dinge bestellen, Setup durchgehen. Fehlt doch noch was? Alles noch mal durchgehen! Renntaktik habe ich keine, wer mich kennt, weiß ich fahr einfach Rad. Natürlich möchte ich ankommen, idealerweise bevor der Zug nach Düsseldorf fährt…
Sprich Sonntag 13.07. 15:07 im Zug am Bahnhof  Garmisch-Partenkirchen.

Mein Plan, am frühen Abend (Startslot: 18:08 Uhr) in Flensburg starten, die Nacht durchfahren und von der Sonne motiviert so weit wie möglich kommen. Beim ersten Kuchen, den Kopf auf den Tisch und ausruhen und dann bis zum zweiten Checkpoint nach Bilderlahe (km 476) durchziehen. Bevor es in den hügeligen Harz geht die erste richtige Pause einlegen und dann möglichst erholt weiter bis hinter den 4. Checkpoint in Kitzingen (km 791) zur Nacht wieder eine Pause und dann die letzten 300-400 Kilometer bis ins Ziel nach Garmisch.

Kurzes Nickerchen auf dem Weg zum Nordkap, irgendwo in Finnland

Northcape4000 2022, Kurzes Nickerchen auf dem Weg zum Nordkap, irgendwo in Finnland

Der Gerät 

Durch den Crash Ende März ist mein Specialized Tarmac leider ein Totalschaden, aber Gott sei Dank hat man ja mehr als ein Rad. Also Rennschluppen und Aerobars aufs Winterrad und dann fallen die 3 Kilo Übergewicht auch nicht auf, bestimmt nicht. Vor dem Race Across Germany lass ich die Werkstatt meines Vertrauens noch mal über das Rad gucken und dann sollten die 1100 Kilometer ein Genuss werden.

Trek Checkpoint ALR 4

Trek Checkpoint ALR 4 2021
Shimano GRX400
Bontrager Aeolus 5
Schwalbe Pro One Tubeless 30mm
BBB Aeromax BHB 60

Die Vorbereitung

Nach der spontanen Idee kurz vor der Tour ans Nordkap noch eben Aerobars zu montieren, dachte ich dieses Mal organisiere ich mir früher Aerobars und spare mir so die Bikefitting Session während des Rennens. Die vielen Testfahrten ins Büro waren perfekt um die perfekte Position zu finden. Zusätzlich zu den kurzen Fahrten bin ich mit Gepäck mehrere Runden über 200 Kilometer und auch unsere jährliche Midsommar Tour mit über 350 Kilometer als Test gefahren. So konnte man die Belastung mit dem Gepäck an Rad und Körper austesten.

Setup für das Race Across Germany, Satteltasche, Oberrohrtasche und Rahmentasche

Das Netzwerk 

Neben der Vorbereitung auf dem Rad habe ich auch viel Bike-Packing von Freunden und Instagram Sternchen verfolgt und mir den ein oder anderen Tipp hinter die Ohren geschrieben. Sei es Mateusz beim 45 southwest, Marten und Daniel beim Peaks and Plains [zum Beitrag], Christian, Annalena und Lea beim NorthRaceWestphalia  aber auch die Vorbereitung aufs Three Peaks von ebenfalls Marten und Janina habe ich genauestens verfolgt. 

In einer Woche am 10. Juli geht es los! Bleibt gespannt, ich bin es auch…
folgt mir auf Instagram oder direkt live via live-ultra-race.de (Startnummer #074). 

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Midsommar 350

21. Juni, Midsommar, der längste Tag des Jahres lass uns tun, was wir Midsommar immer tun… Radfahren! 2020 ging es das erste Mal auf Midsommar Tour, damals standen am Ende knapp 540km auf der Uhr, dieses Jahr waren es „nur“ 350, man wird ja auch nicht jünger 😉

The Plan

Düsseldorf – Krefeld – Venlo – Weert – Houthalen-Helchteren – Genk – Maaseik – Herzogenrath – Linnich – Bedburg – Düsseldorf

Drei Leo’s, drei Länder, drei Highlights:

Abfahrt

Samstag 1:30 Uhr – ja mitten in der Nacht – ging es los. Ricardo, Stefan und ich… drei Leoparden mit Schlafstörungen trafen sich an der Theodor-Heuss-Brücke und brachen auf in die Nacht.

Erstes Highlight – gerade in der Dunkelheit – Krefeld. Gut gelaunt ging es zick zack durch Krefeld, Schlaglöcher, Kreuzungen, Ampeln wir sehnten uns nach dem Ortsausgangschild. Als wir dieses erreichten, legte ich die Arme in den Auflieger und schaltet in den Autopilot… doch zack Polizei… und wer fährt nicht auf dem Radweg? Scheiß Radfahrer, alle gleich. Aber statt Strafzettel gab es nur die Bitte die Augen nach einer vermissten Person offen zu halten, also weiter im Takt…

Keine Pommes in Venlo

Umso näher man an die niederländische Grenze kam, umso schöner wurde es, ruhige Wege durch den Wald, über alte Trassen an den Ortschaften vorbei, so kamen wir gut voran. Um 3:30 Uhr erreichten wir die Stadtgrenze von Venlo Km 50 / 350. Statt Pommes gab es am Bahnhof nur frisches Wasser für unsere Trinkflaschen – man weiß ja nie was in der Nacht noch an Möglichkeiten kommt. Vollgetankt ging es ohne lange Pause weiter Richtung Belgien.

In Meijel, Kilometer 78 / 350 führte die Route direkt an der Sint Nicolaaskerk Kirche vorbei, schon von weitem fiel einem der pink angestrahlte Kirchturm ins Auge. Aber in Meijel sag man die ganze Kirche wurde pink angestrahlt. Profis am Werk, denn jeder weiß… pink is pro!

Europa at it’s best, no borders no limits!

Km 110 / 350 völlig unspektakulär passieren wir um x die Grenze. Europa at its best, no borders no limits! Die Route führte uns an einem Kanal entlang und mit kurzem Trikot wurde es schon knackig kalt. Die vorhergesagte Mindesttemperatur von 18 Grad lag laut Wahoo bei 10 Grad. Gerade wenn man kurz anhält, rächte sich das schnell. Dazu noch ne große Schippe Müdigkeit, da hilft nur schneller fahren! Aber unsere Wünsche nach Sonne wurden erhört und schon gegen 4:30 Uhr sah man wie es am Horizont deutlich heller wurde. Um 5 Uhr war das Licht nur noch umgesehen zu werden an. Wir riskierten alles und wagten uns noch über den „Pannenweg“ raus aus dem Ort rein in den Wald.

Fietsen door de boomen

Das erste Highlight (wenn man Krefeld jetzt mal unterschlägt), Fietsen door de boomen, lässt schon erahnen es muss irgendwas mit Radfahren und Bäumen zu tun haben. Wald war damit schon mal die Richtige Umgebung und um 7 Uhr hatten wir es erreicht, ein Radweg als Spirale angelegt, der zu den Baumkronen und wieder runterführt. Sehr coole Idee und ja es gibt ein Segment (320m, 2,6% Steigung), den KOM hält Jasper Philipsen (23s).

Nach der Runde gab es noch eine kurze Pause um ein paar Snacks in den Kamin zu werfen, während wir dort „speisten“ kam ein Gruppetto aus bestimmt 14 Fahrern und fuhr einmal durch die Spirale also durchaus auch ein beliebtes Segment für die Locals. Generell sah man so früh schon recht viele Rennradfahrer in Belgien.

Fietsen door het water

Unsere Route führte uns weiter über schöne Wege durch die Wälder. In Helchteren ging es auf eine nicht enden wollende Trasse. Über 10 Kilometer schön schattig in Richtung Süden nach Zonhoven. Traumhaft.

Bei Kilometer 165 / 350 erreichten wir „Fietsen door het water„, früh genug um noch ein paar schöne Fotos ohne diese Selfie Typen in Spandex zu machen… äh ah hm schnell ging es weiter.

In Zoutendaal hatten wir geplant eine kleine Frühstückspause einzulegen, war es ja immerhin auch schon 09:30 Uhr. Zufällig fanden wir ein kleines nettes Kaffee „Nulens“ mit einer leckeren Auswahl. KKK… Kaffee, Kuchen, Klo und weiter, 170 km to go.

Die Route führte uns am Albert Kanal entlang, von hinten rollte eine Rennradgruppe an uns heran wir ließen uns einholen, kurz unsere Trikots bestaunen und hängten uns dran. Leider musste die Gruppe nach nur 3 Kilometer in eine andere Richtung.

Auf dem Weg zum 3. Highlight sind wir ungeplant noch an einer weiteren „Rad-Attraktion“ vorbei, „Fietsen door het Heide“. Hatte ich nicht auf dem Schirm, aber Stefan hatte es auf der Karte gesehen und ich erinnerte mich dann auch wieder, war ich hier doch schon 2023 und 2024 mit der Family unterwegs.

Mittlerweile war es kurz vor 11 Uhr, sehnten wir uns morgens noch nach der Sonne, grillte diese uns jetzt schon ordentlich. Jeder Abschnitt durch den Wald war eine gern genommene Abkühlung, auch wenn es ab und an dafür hieß wir müssen auf Asphalt verzichten. Wir waren aber breit aufgestellt, Stefan 32mm, ich 30mm und selbst Ricardo mit 28mm quasi mit Gravelbereifung unterwegs.

Fietsen tussen de mijnterrils

Km 198 / 350 Das 3. Highlight “Fietsen tussen de mijnterrils” führte uns auf einer schwimmenden Brücke über einen See zwischen, wie der Name sagt, Minenhalden. Aber egal ob Highlight 1, 2 oder 3 auch die Abschnitte dazwischen waren ein Fest, schöne Radwege, hier und da Mal etwas Gravel für echte Genießer, schöne Landschaft und das Wetter… ja das Wetter! Die zweite Hälfte der Tour war leider auch die mit weniger Schatten, so führte es uns an die Maas, ohne jeglichen Schutz vor der Sonne, quasi der Leoparden Grillteller.

Grenzbereich

Km 232 / 350 woran erkennt man, dass man in Deutschland ist? Korrekt „Radwegschäden, Radfahrer frei“. Direkt hinter der Grenze befanden wir uns am westlichsten Punkt Deutschlands. Zwei Mal um die Ecke und durch die Hecke und da war er. Ich hätte mir da mehr erhofft, aber für die beiden Mitfahrer mit ostdeutschen Wurzeln sicherlich ein Highlight.

In Tüddern steuerten wir mal wieder einen Supermarkt an, einmal klassisch, 3 große Flaschen Wasser, 3 kleine Cola. Füße ausstrecken, hinsetzen… in der Hitze ließ man sich mit jeder weiteren Pause mehr Zeit. Im Schatten abkühlen, Wasser über den Kopf und natürlich auch in den Kopf.

Von Tüddern ging es noch mal durch die Niederlande, bevor wir in Herzogenrath dann endgültig die Grenze passierten. Die Strecke wurde hügeliger, zum einen die (leichten) Wurzelschäden auf den Radwegen aber auch ein paar kleine Wellen schlichen sich ins Profil. Nix wildes, aber nach 260 Km fühlen sich 3% dann doch wie 6% an.

No gravel no party

Damit es nicht langweilig wurde hatte ich noch etwas Gravel eingebaut. Alter Trick den Malte früher immer genau so NICHT geplant wie ich eingebaut hatte 😉 . Aber macht dann doch Bock und lenkt den Blick von der Restdistanzanzeige auf dem Radcomputer.

In Esch ging es auf den Terra Nova Speedway… nach dem Gravel zurück auf feinstem Asphalt. Man merkte die Stille verschwand, es wurde wieder gequatscht, man wusste wieder, wo man war und dass das Ziel mit großen Pedalumdrehungen näherkam, 310 / 350 Kilometer im Sack.

Der frische Duft von Bier

Das vermutlich letzte Highlight war die steile, enge Brückenauffahrt auf die Kardinal Frings Brücke, jedes Mal eine Herausforderung und ein gutes Beispiel von schlechter Radinfrastruktur. Aber vom Nörgeln kam man da auch nicht hoch, also kleinen Gang rein, große Skillz raus und zack war man oben! Von der Brücke sah man den Fernsehturm, quasi das Ziel im Blick. Es roch auch schon leicht nach Bier… und plötzlich klingelt mein Telefon, Alex rief an: „Wo seid Ihr? Sollen wir noch ein Finisher-Bier trinken?“, ich erwiderte „klar!“ und legte den dicken Gang wieder ein!

What a day… Stefan hat die 400 noch vollgemacht und wir haben uns vollgemacht!

Midsommar 350 - Finisher Bier, einmal voll tanken bitte

Nackte Zahlen

Distanz 360,77 km
Anstieg 819 hm
Bewegungszeit 13h38m
Pausenzeit 3h14m
Kalorienverbrauch 8.881
Schnitt 26,5 km/h

Lust auf die Strecke? Mach’s doch selbst…

354 Kilometer, 960 Höhenmeter. 9% sind laut Komoot „off-road“.
Es gibt drei Abschnitte die reinrassige Straßenfahrern vermutlich vermeiden möchten:

  • Kilometer 193 vor As (Belgien)
  • Kilometer 208 hinter Eisden (Beglien)
  • Kilometer 290 hinter Broich (Deutschland)

Ich habe für euch unsere original Strecke und noch eine modifizierte „Asphalt“-Variante bei Komoot freigegeben. Viel Spaß beim Nachfahren:

Midsommar 2025 das Original

Midsommar 2025 Asphalt

Neben der Route und den oben verlinkten Radhighlights der Region Limburg kann ich euch auch die Webseite „visitlimburg.be/de“ ans Herz legen, dort findet man noch weitere schöne Ecken in der Gegend.

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NorthCape4000 – Rückblick

Mit dem Rad zum Nordkap, 3800 bzw… am Ende wurden es 3900km in 17 Tagen. 17 großartige Tage auf dem Rad. In der Hitze die Alpen überquert, die Nächte in Deutschland durchgefahren und durch Finnlands Endlosigkeit bei 7 Grad und Dauerregen um dann die endlose Schönheit der Fjorde zu erleben. Der ganze Tripp. Ein unvergessliches Erlebnis.

Alle Tagesberichte findet ihr hier

Heißester Tag

Am zweiten Tag ging es durch Österreich der Tag wurde immer wärmer, passend zum Anstieg knallte die Sonne bei 33 Grad. Die letzte Tankstelle ausgelassen und mit nur einer Trinkflasche durch die Hitze. [zum Beitrag]

Dreckigster Tag

Finnland ist ein schönes Land, aber gefühlt reicht da ein Tag, jeder weitere gleicht dem vorherigen. Einsame Straßen, Kiefernwälder, Rentiere… wenn das Wetter dann noch umschlägt, es die ganze Zeit regnet und ein eisiger Wind um die Nase weht, dann braucht es schon ne gehörige Portion Motivation. [zum Beitrag]

Kürzester Tag

Unfreiwillig war Tag 10 nur 137 Kilometer lang, Ziel Stockholm. In Stockholm ging es dann per Fähre weiter nach Turku (Finnland). [zum Beitrag]

Längster Tag

Tag 4, von Amberg nach Berlin: Beim Fahrerbriefing hieß es Obacht in Finnland wird es auch Mal einsam, aber selbst in Deutschland gab es Abschnitte ohne viel Zivilisation bzw. ohne geöffnete Geschäfte. Und ohne Hotels. So fuhren und fuhren wir immer weiter bis in die Nacht und die dann einfach durch. Ein Nickerchen auf einer Wiese und weiter… 500km am Stück aber in bester Begleitung. [zum Beitrag]

Beste Unterkunft

Am 11 Tag übernachteten Al und ich in Kaustinen im „Hotelli Kaustinen„, ein ehmaliges Altenheim, umgebaut zum Hotel. Die Zimmer, waren halt Zimmer, aber der Service war außerordentlich gut. Super flexibel wurde für uns noch was zu essen gezaubert, es gab leckeres Bier und auch das Frühstück am nächsten Tag konnte sich sehen lassen. Wobei es weder in Schweden noch in Finnland schlechtes Frühstück gab. [zum Beitrag]

Schönster Moment neben dem Rad

Es gab viele schöne Momente, unglaubliche Landschaften und Eindrücke. Aber der schönste Nordcape4000 Moment war in Stockholm. In Stockholm war der Radladen „CycelCity“ der Checkpoint. Dort wurde man super freundlich empfangen und direkt gefragt ob das Rad mal durchgeguckt werden soll (bis auf Materialkosten, kostenlos!). Direkt nebenan ein Taco Laden „Dirty Taco„, dort konnte man die Wartezeit lecker verbringen. Am Checkpoint trafen sich dadurch dann einige Northcape4000 Teilnehmer. All die Gesichter die man die Tage auf der Strecke getroffen hat, Al, Feras, Noemie, Camille traf man dort wieder und hatte Zeit sich neben dem Rad ganz entspannt, vielleicht bei einem Bier, zu unterhalten. [zum Beitrag]

Schönster Moment auf dem Rad

Der letzte Tag, war episch. Nach den Tagen durch den Regen und gegen den Wind, zeigte sich ein völlig anderes Wetter und nach dem langweiligen Finland ging es durch die Schönheit der norwegischen Fjörde! Mit dem Wissen nur 80 Kilometer bis zum Ziel zu benötigen, hatte alles noch eine extra Leichtigkeit. Die Letzten 30 Kilometer von Honigsvag hoch zum Nordkap wurde man von der Motivation getragen. [zum Beitrag]

Life Saver

Neben den vielen Gummibärchen die Northwave Regenhose, kein Aero aber Wind- und wasserdicht! Hatt mir im wahrsten Sinne des Wortes in Finnland den Arsch gerettet. [zum Beitrag]

Mehr zur Ausrüstung findet ihr hier.

App Empfehlung

In Karasjok bekam ich von anderen Bike-Packern selbst die Empfehlung zur Norwegischen Wetter App „yR“ (Android | iOS | Web). Sehr zuverlässig!


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NorthCape4000 – Packliste

Drei Wochen auf dem Rad, kein Begleitfahrzeug oder Gepäckservice…
Wettervorhersage: Sonne, Wolken, Wind, Regen… 5-35 Grad. Was muss an Gepäck mit?

Für die Tour zum Nordkap hat mich der Hauptsponsor Northwave mit Klamotten ausgestattet. Perfekt aber auch ungewohnt. Man kennt seine Klamotten ja ganz gut. Aber ich muss ehrlich sagen, mich hat kein Teil im Stichgelassen und die überhaupt nicht Aero Regenhose hat mich zusammen mit der Regenjacke und der Polartec Jacke warm und trocken durch den norwegischen Dauerregen gebracht! Für das leibliche Wohl (Sitzcreme, Gel und Getränkepullver) hat mich Xenofit ausgerüstet auch hier meine Empfehlung, gerade die Sitzcreme war täglich im Einsatz und hat mich nicht enttäuscht. Damit es gut rollt gab es Mäntel und Schläuche von Schwalbe.

Klamotten

Radklamotten

Hygiene & FirstAid

  • Sonnencreme
  • Sitzcreme (Xenofit SecondSkin)
  • Zahnbürste & Zahnpasta
  • Rettungsdecke
  • FirstAid Kit
    • Verbandsmaterial
    • Pflaster
    • Schmerzcreme
    • Wundcreme
    • Kopfschmerztabletten
    • Allergietabletten
    • Kortisontabletten

Nahrung

Werkzeug & Ersatzteile

  • 4 x Ersatzschlauch
  • 1 x Flickenset
  • 1 x Schwalbe Pro One Ersatzmantel
  • Reifenheber
  • Multitool
  • Luftpumpe
  • Taschenmesser
  • Drehmomentschlüssel
  • 2 x Bremsbeläge (2er Set)
  • Schaltauge
  • Ersatzkette & Quick-Link
  • Kabelbinder
  • Kordel
  • Hiplock Zahlenschloss
  • Abus Bordo Mini Faltschloss

Technik

Sonstiges

  • Schlafsack, für den Notfall
  • Augenmaske
  • Bargeld
  • Kredit- und EC-Karte
  • Ausweis
  • Krankenversicherungskarte
  • Impfpass

Das ganze Gepäck muss natürlich ans Rad / ins Trikot, damit alles passt habe ich verschiedene Taschen für den Rahmen, die Sattelstange, den Lenker und das Oberrohr mitgenommen.

Lenkertasche: Lifeisaride Kurrt, Custom Design, 6 Liter
Lenkerpouch: Red Cycling Lenkerpouch 1,2 Liter
Oberrohrtasche: Topeak Fuel Tank 0,75 Liter, Deuter Energie Bag 0,5 Liter
Rahmentasche: Ortlieb Frame Pack 4 Liter
Satteltasche: Ortlieb Seat Pack 16,5 Liter

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NC4K – Tag 17, Sie haben ihr Ziel erreicht

Dienstag 09.08.2022

Von der Sonne geweckt oder so ähnlich. Auf jeden Fall ein herrlicher Start in den letzten Tag. Es ging früh los, 6:30 drehten sich die Pedale. Wir wollten um 11 am Nordkap sein.

Die Fjorde, bin mir nicht sicher ob ich es bereits erwähnt habe, sind einfach traumhaft. Sicherlich hilft das gute Wetter dabei diesen Eindruck zu bekommen. Aber ich kann es jedem empfehlen, musst ja nicht gleich von Italien mit dem Rad anreisen 😉

Erstes Ziel heute war Honigsvåg 50km vom Hotel entfernt. Auf der wunderschönen Route gab es den Nordkap Tunnel… 6,8km führt dieser unter dem Meer durch. Mit 9% Gefälle schießt man in den Tunnel um dann ab der Hälfte die 9% wieder hinauf zu klettern. Es ist ziemlich laut wenn Autos an einem vorbei fahren und 6,8km in einem Tunnel sind auch ziemlich lang. Aber es gibt kein Wind. Alles hat etwas Gutes!

Nach dem langen Tunnel folgte noch zwei weitere, aber kürzere (normale Tunnel, ohne große Steigung) und zack war man in Honigsvåg. Zur Tankstelle, der erste Kaffee des Tages eine Kleinigkeit zu essen und dann weiter. Das Ziel ruft!

Von Honigsvåg waren es 29 Kilometer bis zum Nordkap. Die Stecke führt eigentlich nur bergauf, zwei längere Anstiege a 6 und 3 Kilometer und ein paar „rolling hills“. Im Anstieg fuhr jeder sein Tempo.

Letzter Tag, fast am Ziel, da hab ich gedacht sparst du dir den kleinsten Gang und drückst noch Mal die Beine leer! Am Ende war ich eine halbe Stunde vor meinen indischen Freunden oben.

Es war unglaublich die letzten 10 Kilometer, man hat es quasi geschafft. Wilde Sprachnachrichten während der Fahrt an die Familie, die Radkumpels und einfach nur ein Gefühl von unglaublichem Stolz.

Um 11:36 erreichte ich als 136er das Nordkap. Lustiger Zufall, letztendlich ja völlig egal welcher Platz, ist ja kein Rennen.

Von Italien durch die Schweiz, Österreich, Deutschland, Tschechien, Schweden, Finnland und Norwegen. Über 3800 Kilometer mit dem Fahrrad. Tag für Tag, keine Ausnahmen! Ein cooles Gefühl. Bin noch ganz gerührt während ich diesen Beitrag schreibe.

Am Nordkap trifft man andere verrückte, welche vom NorthCape4000 Event, andere die einfach so unterwegs waren. Auch mein amerikanischer Freund Al erreichte das Nordkap. Man kennt sich kaum aber es ist als träfe man ein guten Freund nach langer Zeit wieder. Fotos, bissl Quatschen, was essen und einfach das ganze realisieren. Ich glaub letzteres dauert noch eine Weile!

Zahlen des Tages
87 Kilometer
1453 Höhenmeter
4:07 Fahrzeit
4:40 Gesamtzeit
21,1 Km/h

Insgesamt war ich 17 Tage 3 Stunden und 12 Minuten unterwegs , dabei hab ich 3.905,07 Kilometer zurückgelegt und 25.721 Höhenmeter überwunden. Wahnsinnig ?

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NC4K – Tag 13 Rastlos durch Finland

Freitag 05.08.2022

Es ging direkt mit Begleitung los, Al und ich teilten das Zimmer, Krishna und Sashi, die indischen Fahrer, trafen wir direkt vor der Wohnung.

So schön das Apartment in Oulu auch war, es gab keine Frühstück. Also erstmal einkaufen!

Die Radinfrastruktur in Oulu ist großartig, wir würden über ein schönen Radweg aus der Stadt geführt.

Leider war das Wetter weniger schön, es fing früh an zu regnen. Aber haben wir eine Wahl? Nein!

Durch den Regen, über die einsamen Straßen Finnlands. Wobei die Hauptstraßen Recht voll waren und man große Teile der Tour aus Sicherheitsgründen nur hintereinander fahren konnte.

Unser erster und beinah letzter Stopp, war nach 40 Kilometer. Der erste heiße Kaffee des Tages.

Nach dem Stopp fing es wieder an zu regnen. Jacke zu und durch! Zwischenzeitlich hatten wir eine Gruppengröße 7 Fahrern, es rollte gut. Auf den großen Hauptstraßen war es schwer dem „Spray“ des Vordermans auszuweichen. Direkt hinter dem Vordermann war es kaum auszuhalten.

Ich ging in die Führung, James folgte mir und ich hatte das Gefühl es rollt super gut. Allerdings verloren wir den Rest der Gruppe. Scheinbar war ich zu schnell unterwegs. Ich sah nur James hinter mir und dachte, okay die anderen sind hinter mir. Dem war leider nicht so, es gab etwas Diskussionsbedarf weil die anderen sich abgehängt fühlten aber es konnte alles geklärt werden. Sicherlich war da auch etwas der Hunger und der Regen Schuld. Die letzten Tage funktionierte die Gruppe ja auch super.

150 Kilometer nach dem ersten Stopp hielten wir an einem kleinen Park. Fragten dort nach Kaffee und hatten Glück. Der Mann vor Ort machte uns Kaffee und bat uns rein. Es stellte sich heraus, es war die private Unterkunft des Mannes, kein öffentlicher Park.

Wir waren begeistert von der Gastfreundlichkeit. Kaffee, Kuchen, Saft, Joghurt alles wurde aufgetischt. Es ahnte noch keiner, das der Mann 10€ pro Nase für seine Gastfreundlichkeit habe wollte. Komische Wende, aber egal wir hatten Kaffee und fühlten uns gut für die letzten 40 Kilometer.

Am Polarkreis angekommen, war der Checkpoint bereits geschlossen. Unklar warum man einen Ort wählt der nur von 10-16 Uhr geöffnet hat, wenn direkt nebenan ein Hotel mit einer 24h Rezeption ist.

Check-in, lecker Abendessen und dann ab ins Santa Clause Cottage. Sehr sehr touristisch hier, ähnelt ein wenig einem Center Parcs.

Zahlen des Tages
234 Kilometer
774 Höhenmeter
9:14 Fahrzeit
11:49 Gesamtzeit
25,3 Km/h

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NC4K – Tag 11, Gruppenausfahrt

Mittwoch  03.08.2022
Wie am Vortag abgesprochen fuhr unsere Gruppe aus James, Krishna, Al und mir zusammen los.

Es wurde wild gequatscht, etwas viel für meine müden Ohren, ich reihte mich hinten ein und irgendwan ging es auch. Vielleicht war ich einfach noch müde.

Nach etwa 20 Kilometer kam das versprochenen Gravel Stück, wobei es größtenteils nur leichter Schotter war.

Es rollte gut, auch Dank Rückenwind. Diesen Wind will aber auch keiner von vorne erleben. Nach etwa 70km erreichten wir ein kleinen Imbiss, es gab Kaffee und Omlet. Das Omlet war großartig, die Mündigkeit war verschwunden und ich fühlte mich super!

Die Landschaft war sehr langweilig, da tat die Abwechslung in der Gruppe gut. Es kristallisieren sich unterschiedliche Fahrer Typen raus. Aber man kommt zurecht.

Das Wetter klarte auf, eine Temperatur Anzeige draußen sagte es einen 17 Grad, naja fühlte sich eher wie 12 an.

Das Hotel in Kustinen war super, netter Service. So wurde extra für uns noch gekocht. Okay „Pommes“ aber nach 250km isst der Radfahrer eh alles.

Zahlen des Tages
137 Kilometer
1276 Höhenmeter
5:32 Fahrzeit
9:14 Gesamtzeit
24,7 Km/h

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NC4K – Tag 8, Halbzeit!

Sonntag 31.07.2022

Frühstück erst um 8 Uhr? Perfekt mich Mal führt auf die Straße zu bekommen. Brote hatte ich mir ja am Vorabend geschmiert und die Vorräte ebenfalls aufgefüllt. Also 8 Uhr „Time to Abfahrt“

Frühstück gab es auf dem Rad, Knäckebrot, Brot mit Schmierkäse und Schinken, Nüsse es war alles da. Nur kein Kaffee aber egal erstmal etwas radeln.

Unterwegs traf ich mein Windschatten Franzosen wieder, wir quatschten kurz und führen eine Weile zusammen weiter. Sammelten noch Feras (#cap195) ein und trennten uns dann nach und nach wieder. Aber es tut gut Mal überhaupt jemanden zu treffen. So quatscht man auch Mal eben ne halbe Stunde oder Stunde beim fahren und zack purzeln die Kilometer

Ich traf dann noch auf Noémie (#cap236) und ihre Freundin Camille (#cap235) die beiden Französinen kämpften auch. Alle mit dem Ziel möglichst bald in Stockholm zu sein.

Es rollte sich besser als gedacht. Die Wellen bin ich ganz ruhig im kleinen Gang gefahren, ein wenig Rückenwind half mit. Die Landschaft glich der gestern. Schön aber wenig los.

Am Nachmittag türmten sich wieder dunkel Wolken auf, es wurde windiger das Regenradar sagt es bleibt trocken also kurze Pause und eine Pizza essen bevor es auf die letzten 60 Kilometer geht.

Aus Nörrköping raus, war deutlich mehr Verkehr und auch die Straßen ausnahmsweise Mal schlechter. Aber ich war ja gestärkt und motiviert bald das Hotel zu erreichen. Ein paar Höhenmeter lagen noch auf der Straße aber umso mehr war das Bier im Hotel dann verdient!

Zahlen des Tages
259 Kilometer
1701 Höhenmeter
10:45 Fahrzeit
12:34 Gesamtzeit
24,0 Km/h

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NC4K | Tag 6, Teil 1, Frühsport

Freitag 29.07.2022

2:15 der Wecker klingelt… Warme Sachen anziehen und ab aufs Rad. Draußen ist es richtig kalt. Wie wird das bloß in Schweden. Krass. Na hab ja noch ein Trikot und ne Regenjacken übrig, sonst muss ich mir wohl noch was gönnen 😉

Nachts ist es zwar kälter, aber die Straßen sind leer. Auf den 65 Kilometer zum Rostocker Hafen haben mich nur 10 Autos überholt (und nein ich war nicht zu schnell)!

5:15 Uhr hab ich den Hafen erreicht, ein paar haben hier übernachtet, wäre auch ne Idee gewesen. Durchfahren entweder Schiff bekommen oder schlafen und am nächsten Tag ein Schiff nehmen. Aber Schiffe sind wohl teilweiser ausgebucht, keine Ahnung ob das auch Fahrradfahrer betrifft oder nur Autos.

Um 6:45 ging es dann zum Schiff, ich hab noch zwei Fahrerinnen getroffen und wir haben zusammen die Räder festgemacht.

An Board gab es erstmal Frühstück und Kaffee! Da mein Handy die Nacht nicht richtig geladen hat, musste ich bis 10 Uhr an der Steckdose verweilen und dann meinen reserviert Liegestuhl wieder frei diskutieren bevor es endlich etwas Schlaf gab!

Zahlen des Tages (Teil 1)

  • 84 Kilometer
  • 387 Höhenmeter
  • 2:32 Fahrzeit
  • 2:34 Gesamtzeit
  • 25,1km/h
  • 1392km von 3800 (37%)

Teil 2 folgt…