Knapp einen Monat vor der „Etape du Tour“ traf sich unser Grupetto auf ein Proberündchen. Es galt die 169 Kilometer und 4000 Höhenmeter, die in Anncey bei der L’Etape auf uns warten, Probe zu fahren, aber wo hier im Rheinland? Gut man könnte stundenlang irgendwelche Abraumhalden hoch und wieder runter und wieder hoch. Kann man aber auch lassen. Ricardo hat aufgrund seiner Leidenschaft für Berge Kenntnis über die „Gebirgszüge“ um Düsseldorf und dessen Rennradtauglichkeit. Hagen hieß seine Lösung, 166km 3300 Hm (geplant).
Um 7:40 ging es somit nach Hagen, per Zug. Sollte ja möglichst nah an der Strecke der Etape sein, daher keine großen extra Kilometer. Ankunft Hagen 8:35. Von Hagen ging es quasi direkt in die Berge. Damit am Berg jeder sein Tempo fahren kann, fuhr jeder in seinem Tempo rauf. Berg Nummer 1, ich nenne ihn mal Striepenberg, war eher etwas langezogen und schlängelte sich am Hang hoch. Ich war noch nicht so ganz im „Bergmodus“, Ricardo der Kletterer war quasi direkt vorne weg und Malte litt hinter mir. Nach 20 Kilometern ging es langsam wieder abwärts. Die Spitzkehre lud zur Pause ein, kurzes Foto und auf Malte warten. Zusammen macht es dann ja doch mehr Spaß. Mit Malte ging es die noch nasse Abfahrt runter und dann zur erste Runde auf den Kreinberg.
Der bergauf Teil wartete mit 257m Höhengewinn auf 2,59km, ergo 10% Steigung. Mit Spitzen bis 22% und 14% auf den letzten 600 Metern. Wenn bei solchen Steigungen das Hinterrad durchdreht, weil die Straße noch nass ist, dann ist man plötzlich hellwach. Den Kreinberg erklimmten Malte und ich 3 mal und mit jeder Runde wurde die Straße trockener, so macht die Abfahrt dann auch Spaß.
Am Fuß des Kreinbergs trafen wir uns mit Ricardo, der in der gleichen Zeit bereits jeweils zwei Runden Kreinberg und Wixberg hinter sich hatte. Verrückt. Trinkflaschen auffüllen, ne Cola in die Kiemen und los gehts, „wixen“. 3 Runden Wixberg standen auf dem Programm. 222m Höhengewin auf 2,38km, ergo 9% durchschnittliche Steigung bei Spitzen bis auf 14%.
Um 13 Uhr waren 75 Kilometer und ca. 2500 Höhenmeter auf dem Tacho. Fazit, mega geil, sicherlich auch anstrengend aber die Abfahrten belohnen einen und mit jeder Runde hoch wurde es „leichter“, man kennt die Steigungen, weiß was einen erwartet.
Mit frischen Getränken ging es vom Fuße des Wixbergs quasi nur noch in Richtung Heimat. 100 Kilomter to go 😉
Doch auf dem Weg wartete noch der ein oder Anstieg. So ging es in Altena direkt 257m hoch auf 2,7km im Schnitt 7% aber in der Spitze wieder bis 14%. Weitere Anstiege warteten immer mal wieder mit bis zu 6% auf aber insgesamt wurde es flacher. Um zu später der Tag, um so eher fühlten sich allerdings die 6% wie 12% an.
Die wunderschöne, sehr ruhige Route führte uns vorbei an der Ennepetalsperre, direkt durch den Jahrmarkt in Radevormwald – wir gönnten uns ein Eis – weiter bis zur Wuppertalsperre. Hinter der Wuppertalsperre machten wir uns auf Richtung Norden, hoch nach Burg, weiter nach Wuppertal. Kurz vor Solingen trennen sich unsere Wege. Malte kämpfte sich weiter von Süden an Düsseldorf heran und Ricardo und ich schlugen den Weg von Nord-Osten nach Düsseldorf ran. Über die Sambatrasse ging es bequm weiter. In Wuppertal-Sonnborn war der Trassenspaß vorbei und es ging ab in das städtische getroubel. Parallel mit der Schwebebahn schlängelten wir uns durch die Stadt. Hinter Wuppertal ging es dann durchs Neandertal und Erkrath bis an die östliche Stadtgrenze von Düsseldorf.
In Düsseldorf hieß es dann gemütliches „Ausrollen“. Auch wenn man den Tag in den Beinen spürt, die L’Etape kann kommen 😉
Nackte Zahlen:
Strecke 182,66km
Fahrzeit 7:55:27 (Gesamt: 9:48:30)
Höhenmeter 3.634m
Geschwindigkeit 23,1km/h