Artikel
0 Kommentare

NC4K – Rückreise, das eigentliche Abenteuer beginnt

Dienstag 09.08.2022

Was keiner vorhergesagt hat, das eigentliche Abenteuer beginnt erst jetzt. Die Rückreise! Radfahren können wir, man steigt aufs Rad und fährt… So einfach! Aber wie kommt man vom Nordkap zurück nach Hause?

Am Nordkap fährt am Nachmittag ein Bus, also Rad an den Bus stellen und hoffen es gibt ein Platz! Reservieren bringt nix, ist kein Platz da haste Pech! Ne Stunde vor Abfahrt ging das Gewusel los, Vorderrad raus, Rad rein und hoffen das klappt! Im Bus dann die Ansage wir müssen einmal umsteigen. Oh nee..

Wir erreichten nach knapp 4,5h Alta, von dort gehen verschiedene Flüge und Busse in größere Städte wie Tromsø oder Oslo. Vom Bus ging es zur Suche nach Kartons… Im Baumarkt würden wir fündig und auf der Suche haben wir uns noch ein paar „nicht“ Fahrradklamotten gekauft. Eine frische Unterhose ist wie ein neues Leben (oder wie hieß das Lied noch gleich).

Wir trafen die Spanier Mendez und Mendez (keine Brüder aber der gleiche Nachname), sie halfen uns beim Einkaufen und beim einpacken… richtig gut mit vielen Händen und der Erfahrung der beiden (sie hatten ihre Räder schon gepackt) ging es echt super.

Das Hotel Zimmer teilte ich mir spontan mit Feras, er war immer wieder mal mein Wegbegleiter beim NorthCape4000. So kostete das Zimmer „nur“ 95€ statt 190!

Zwischen Fahrrad einpacken und umziehen versuchte ich noch einen Flug für den nächsten Tag von Alta nach Tromsø zu bekommen und mein bereits gebuchten Flug für Samstag ebenfalls auf morgen umzubuchen. Perfekt 7:00 Abflug! Preislich günstiger als die Busfahrt und eine Nacht in Tromsø und Mittwoch gegen 14/15 Uhr wieder in Düsseldorf bei der Familie ❤️.

21:45 etwas zu essen zu finden war da schon schwieriger aber bei „Erica“ gab es noch was Leckeres! Wir stießen auf unsere Leistung an und waren uns alle einig, es war eine großartige Reise mit besonderen Herausforderungen und epischen Momenten, aber es wird ein einmaliges Event bleiben!

Mittwoch 10.08.2022

Um 5 Uhr wartete das Taxi, ich schlich mich also wie nach einem One-Night Stand aus dem Hotelzimmer und ließ Feras zurück.

Es fuhren etwa 10 Taxen zum Flughafen alle mit einem Fahrrad im Gepäck. Wiegen, aufgeben, abwarten. Lange nicht mehr einfach nur gewartet. Kaffee und Brötchen und Zack ging der Flieger sich schon.

30 Minuten später in Tromsø: Warten aufs Fahrrad… Es kam dann übers Gepäckband und nicht über den Sperrgepäckschalter (das arme arme Ding). In Tromsø ging das Warten dann weiter… Besonders auffällig alle haben es eilig am Check-in, durch die Sicherheitskontrollen zu kommen um dann… zu warten… Ewigkeiten zu warten. Komisch.

Um 14:15 landeten wir in Düsseldorf, ne Stunde später kam dann auch mein Rad. Die Gepäckausgabe am Flughafen Düsseldorf ist das reinste Chaos über all herren- und frauenlose Koffer. Super langsame Gepäckabfertigung… Furchtbar. Da wurde selbst mir das warten zu anstrengend.

Nach drei Wochen, endlich wieder meine Liebste in den Arm nehmen tat so gut! Spontan gleich zur Schule die Kinder abholen. Große Überraschung ❤️, wussten sie doch nichts davon, dass ich den Flug von Samstag auf Mittwoch umgebucht habe.

Nachtrag:

Das Fahrrad hat die Reise ganz gut überstanden, ein paar Erfahrungsmarkierungen und ne leicht krumme Bremsscheibe.

Artikel
0 Kommentare

NC4K – Tag 17, Sie haben ihr Ziel erreicht

Dienstag 09.08.2022

Von der Sonne geweckt oder so ähnlich. Auf jeden Fall ein herrlicher Start in den letzten Tag. Es ging früh los, 6:30 drehten sich die Pedale. Wir wollten um 11 am Nordkap sein.

Die Fjorde, bin mir nicht sicher ob ich es bereits erwähnt habe, sind einfach traumhaft. Sicherlich hilft das gute Wetter dabei diesen Eindruck zu bekommen. Aber ich kann es jedem empfehlen, musst ja nicht gleich von Italien mit dem Rad anreisen 😉

Erstes Ziel heute war Honigsvåg 50km vom Hotel entfernt. Auf der wunderschönen Route gab es den Nordkap Tunnel… 6,8km führt dieser unter dem Meer durch. Mit 9% Gefälle schießt man in den Tunnel um dann ab der Hälfte die 9% wieder hinauf zu klettern. Es ist ziemlich laut wenn Autos an einem vorbei fahren und 6,8km in einem Tunnel sind auch ziemlich lang. Aber es gibt kein Wind. Alles hat etwas Gutes!

Nach dem langen Tunnel folgte noch zwei weitere, aber kürzere (normale Tunnel, ohne große Steigung) und zack war man in Honigsvåg. Zur Tankstelle, der erste Kaffee des Tages eine Kleinigkeit zu essen und dann weiter. Das Ziel ruft!

Von Honigsvåg waren es 29 Kilometer bis zum Nordkap. Die Stecke führt eigentlich nur bergauf, zwei längere Anstiege a 6 und 3 Kilometer und ein paar „rolling hills“. Im Anstieg fuhr jeder sein Tempo.

Letzter Tag, fast am Ziel, da hab ich gedacht sparst du dir den kleinsten Gang und drückst noch Mal die Beine leer! Am Ende war ich eine halbe Stunde vor meinen indischen Freunden oben.

Es war unglaublich die letzten 10 Kilometer, man hat es quasi geschafft. Wilde Sprachnachrichten während der Fahrt an die Familie, die Radkumpels und einfach nur ein Gefühl von unglaublichem Stolz.

Um 11:36 erreichte ich als 136er das Nordkap. Lustiger Zufall, letztendlich ja völlig egal welcher Platz, ist ja kein Rennen.

Von Italien durch die Schweiz, Österreich, Deutschland, Tschechien, Schweden, Finnland und Norwegen. Über 3800 Kilometer mit dem Fahrrad. Tag für Tag, keine Ausnahmen! Ein cooles Gefühl. Bin noch ganz gerührt während ich diesen Beitrag schreibe.

Am Nordkap trifft man andere verrückte, welche vom NorthCape4000 Event, andere die einfach so unterwegs waren. Auch mein amerikanischer Freund Al erreichte das Nordkap. Man kennt sich kaum aber es ist als träfe man ein guten Freund nach langer Zeit wieder. Fotos, bissl Quatschen, was essen und einfach das ganze realisieren. Ich glaub letzteres dauert noch eine Weile!

Zahlen des Tages
87 Kilometer
1453 Höhenmeter
4:07 Fahrzeit
4:40 Gesamtzeit
21,1 Km/h

Insgesamt war ich 17 Tage 3 Stunden und 12 Minuten unterwegs , dabei hab ich 3.905,07 Kilometer zurückgelegt und 25.721 Höhenmeter überwunden. Wahnsinnig 🤣

Artikel
0 Kommentare

NC4K – Tag 16 Finland’s Fjorde

Montag 08.08.2022

Von Karasjok ging es… Richtig nach Norden! Zunächst sah die Straße noch aus wie gestern, lange geradeaus und dann ständig auf und ab. Dies änderte sich aber mit der Zeit, Kurven führten uns langsam in die Fjorde.

Bei einem Kaffeestop trafen wir auf einen Motorradfahrer aus Spanien, wir kamen ins Gespräch, er meinte zu der Leistung der Sieger des „es ist kein Rennen“-Rennen, er hätte alleine mit dem Motorrad von Spanien hier her mehr als 9 Tage gebraucht. Ein weiterer, Jeroene, hat gefragt ob er uns in „diesem Rennen“ begleitet kann. Klar! Neues Gesicht, neuen Beine.

An der Küste war die Landschaft wunderschön, einzigartige Szene durch die man da fährt. Das Wetter spielte heute auch mit. Beinah kein Regen! Mein Hinterrad hat sich wieder ein Platten eingefangen, ärgerlich hab ich doch extra die Schwalbe Durano Reifen aufgezogen da diese die super pannensicher sein sollen.

Die Tunnel die wir heute passieren sind schon Mal ein Vorgeschmack für morgen. Lang, dunkel, nass! Aber in der Gruppe sind wir mit unseren blinkenden Lichtern nicht zu übersehen.

Das Ziel war heute Repvåg, eine kleine „Halbinsel“ leicht abseits der Strecke. Viel mehr Möglichkeiten gab es nicht. So landeten wir quasi zufällig in einem kleinen Fischerdorf. Etwas in die Jahre gekommenes, uriges Hotel aber sehr schöne Lage und sehr hilfsbereite Eigentümern.

Zahlen des Tages
186 Kilometer
1213 Höhenmeter
7:55 Fahrzeit
10:13 Gesamtzeit
23,5 Km/h