Nach umfangreichen Frühstück in der empfehlenswerten Pension Gabl ging es um 8 Uhr auf die Strecke, in Pfunds waren die Straßen noch leicht nass, ein paar Wolken hingen auch noch am Himmel. Perfekt für den Start, so wird man nicht gleich gegrillt.
Kurz vor Landeck gönnte ich mir eine Pause an der Tankstelle, das Einkaufen am Vortag fiel ja aufgrund der schon geschlossenen Geschäfte aus und dieses Mal wollte ich mehr essen. Ich traf noch zwei Mitstreiter und wir tauschten uns ein wenig über das was noch ansteht aus.
Die ersten Kilometer waren flach, rollte sich ganz gut aber die Anstieg kamen… nach und nach. An der Fernpass Straße 171 in Imst war die Routenführung nicht so klar, hab daher eine extra runter Höhenmeter eingesammelt.
Genau wie die Sonne. Zwischen den Tälern staute sich teilweiser die Hitze und wenn es dann noch hoch geht, läuft die Suppe nur so runter. Der Anstieg des Tages wartete hinter Telfs bei Kilometer 84 auf uns. Der Buchener Sattel, 8 Kilometer, 8% bei 8 Km/h ne Stunde hoch fahren. Mit Gepäck und nur einer Trinkflasche! Die anderen Fahrer kämpften sich auch hoch. Mir lief die Suppe nur so runter. Kein Schatten weit und breit. Aber was will man machen 😉
Nach der Abfahrt, fand ich in Leutasch ein Fußballplatz mit Trinkwasser. Kurz die Flaschen auffüllen, etwas trinken und Wasser übers Gesicht. Bei dem Wetter ist jeder Brunnen ein Pflicht-Stopp.
Der Plan war mehr zu essen, also richtige Pause kurz vor Mittenwald nach etwa 100 Kilometer. Es gab Salat mit Maishandl und ein alkoholfreies Weizen. Herrlich… Nur weiter muss man ja auch… Mist fühlte sich fast wie Urlaub an.
Kurz hinter der Mittagspause ging es über die Grenze nach Deutschland. Merkt man beinah nicht. Nur die Route führte jetzt eher auf der Landstraße als auf den Radwegen (vermutlich zu grausam). Nach etwas Landtraße ging es über eine kleiner Straße vorbei am Walchensee „die Karibik Bayerns“. Wunderschön.
Vor Bad Tölz stoppte ich an einem Brunnen. Wie gesagt, jeden Brunnen mitnehmen! Eine Rennradfahrerin machte ebenfalls Pause, wir kamen ins Gespräch. Sie wunderte sich über die vielen vollgepackten Rennradfahrer. Wir quatschten ein wenig, lustiger Zufall sie wohnte eine Zeitlang in Düsseldorf. Die Welt ist klein 😉
Ein Blick auf die Höhenmeter sagten da kommt noch was, 60 Kilometer und noch circa 600 Höhenmeter na dann, noch ein Ei, ein paar Nüsse und ein Gel! Ausgewogene Ernährung!
Es rollte sich ganz gut, parallel tauschte ich mit Alex, der von Koblenz nach München mit dem Rad unterwegs war, via WhatsApp aus, wann wer wo ist. Es schien als hätte ich die besser Strecke. Um so näher man nach München kam um so besser rollte es. Ein kleiner fieser Anstieg wartete noch in Schäftlarn etwa 20 Kilometer vor München. Im Anstieg wurde ich von einem Rennradfahrer überholt und hing mich prompt hinten dran. Beste Motivation!
Nach dem Anstieg erstmal Energie-Drink und Eis an der Tankstelle. Die Shell scheint der Treffpunkt für Rennradfahrer zu sein mehrere Gruppen hielten dort. Der Tankwart kannte die Münchener Rennrad Schickeria offensichtlich.
Nach München rein führe es herrlich an der Isar entlang. Hunderte Menschen genossen das Wetter. Nur mitten in München wird es dann als fremder etwas wuselig. Großstädte sind immer chaotisch!
Den Marienplatz erreichte ich aber sicher nach beinah 12 Stunden, davon etwas über 9 im Sattel. Das Team von NorthCape4000 war auch da, so gab es sogar ein Stempel und ein Foto. Yeaah!
Ab ins Hotel, Alex war noch unterwegs. Einchecken, duschen, Füße hoch! Heute hat der Hintern ganz schön gelitten. Mal sehen wie es morgen wird. Nachdem Alex ankam, noch eben was einkaufen und dann war es auch schon reichlich spät.