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Rund um die Kö 2023

Die Straßen waren noch nass, als wir am letzten Sonntag um kurz nach 8 Uhr zur Königsallee fuhren. Dieses Jahr übernahm Malte bei Rund um die Kö die Teamlogistik und kümmerte sich um Zelt, ein paar Sitzgelegenheiten und eine Rolle zum warmfahren. Schnell noch ein bisschen die Straße lackieren, Banner aufhängen und dann startete der Renntag mit der Jugend! U13, U15 und U17 machten den Anfang!

Wir haben uns wieder ganz klassisch mit dem HakunaMatataRacing.Team für die Stadtmeisterschaften angemeldet. Das Rennen, „Rund um die Kö“ gibt es schon seit 1968, dieses Jahr wird der Klassiker auf der Prachtstraße im Herzen Düsseldorfs zum 52. Mal ausgetragen. Seit 2019 wird Rund um die Kö vom „Cycling Club Düsseldorf“ – größter Düsseldorfer Radsportverein – zusammen mit den Partnern „Schicke Mütze“ – Fahrradladen und Café – und der Event Agentur „DestinationX“ veranstaltet. Neben vielen neuen Rennformaten wurde 2019 auch zum ersten Mal die offene Stadtmeisterschaft ausgetragen! Für uns Lokalmatadore, seit 2019 ein fester Bestandteil unseres Rennkalenders!

Was ist die Stadtmeisterschaft?

Die Stadtmeisterschaft, wird als 4er Mannschaftsverfolgung ausgetragen. 12 Teams treten zunächst um die besten Zeiten im Vorlauf gegeneinander an um dann im Viertelfinale, Halbfinale und Finale das beste Team auszufahren. Die Teams starten gleichzeitig auf je einer der Geraden und fahren 3 Runden je 1,4 km. Seit 2023 zählt die Zeit des dritten Fahrers für die Zeitnahme.

Was bisher geschah…

2019 unverhofft als bunter Haufen „Die 4 Ballermänner“ den 2. Platz hinter dem Düsseldorfer Team DixSept gemacht. 2020 zwang uns Corona zu pausieren. 2021 konnten wir das Ergebnis aus 2019 zum ersten Mal als HakunaMatataRacingTeam, die vermutlich schnellsten Leoparden in Düsseldorf, wiederholen. 2022 hatte sich das junge Format rumgesprochen und so machten Lizenzfahrer einem die Hölle heiß. K.O. im Viertelfinale, keine Chance für uns!

So starteten wir dieses Jahr zum vierten Mal bei der Stadtmeisterschaft.  Die Vorbereitung lief gewohnt unorganisiert, ein erstes und gleichzeitig letztes Training am Mittwoch vor dem Rennen musste reichen. Wer viel trainiert ist nicht überzeugt genug von seinem Können oder so… Immerhin das eine Training reichte aus um diverse Probleme sichtbar zu machen.

Rund um die Kö 2023 - Paarungen im Vorlauf

Vorläufe

Für’s Training war es dann aber zu spät… die Vorläufe starteten um 10:45 und langsam füllte sich die Kö. Auch bei uns am Zelt sammelten sich Freunde, Bekannte und Familie. Es wurde gequatscht, angefeuert und so langsam sollte es dann auch für uns los gehen! Mit etwas Verspätung machten „Team Dino Cappuccino“ und „Vitus Cycling Team“ gegen 11 Uhr den Anfang. Gegen 11:45 Uhr ging es für uns auf die Strecke. Erster Gegner „Look Pro Go Slow“.

Drei Runden je 1,4 Kilometer, man vergisst irgendwie wie anstrengend das ist. Fährt man doch locker 100, oder ab und an, auch mal 400 Kilometer am Stück, fordern einen diese knapp 4 Kilometer schon extrem anders. Es ging flott los, die Kurven – nicht meins – rissen eine Lücke ins Feld, ich rief kürzer, trete voll rein und dann ist man dran und brüllt weiter, weiter, weiter… man beschleunigt auf weit über 50 km/h, dann kommt schon die nächste Kurve und dann schon wieder Vollgas… man hört wie einen die Leute am Rand anfeuern, aber man sieht nur das Vorderrad oder den freien Asphalt vor sich…  3 Runden… Der Wahnsinn!

Nach 5:45 Minuten ist alles vorbei, Tagesbestzeit!

Geil! Wobei, dann gibt es ja doch noch kein Bier? Egal, alles für den Leo, alles für den Club!

Aus den Vorläufen kamen die schnellsten 8 Teams weiter und starten dann mit dem Viertelfinale ins K.O. System. Bei dem genauen Modus der folgenden Paarungen gab es schon vor unserem Rennen Verwirrung, die Regel von Samstag war dann erst hinfällig und dann aber am Ende doch wieder gültig. So wurden die besten 8 Teams aus den Vorläufen wie folgt gepaart:

Für uns ging es somit im ersten K.O. Rennen gegen den Vorjahressieger, das Team „bike-components“. 11 Sekunden langsamer als wir im Vorlauf, aber der Vorjahressieger, Taktik oder ein Resultat des Verbots von Lizenzfahrern bei der Stadtmeisterschaft?

Petit Depart

Zunächst traten die Schüler aus den Jahrgängen 2011 bis 2014 bei den Rennen des Petit Depart gegeneinander an. Im Rahmen des Petit Depart wurde es dann auch spürbar voller. Klar, Mama, Papa, Oma und Opa alle wollen den Nachwuchs anfeuern! Selbst Oberbürgermeister Dr. Keller überzeugte sich von der autofreien Königsallee und sprach sich für die Förderung der Kinder im Radsport aus. Die Kids rockten die Königsallee und wir gaben unser Bestes am Streckenrand! Anfeuern macht bekanntlich ja auch warm! Dank Rolle konnten wir uns aber auch noch auf dem Rad warmfahren ohne durch die Menschenmassen oder den offenen Verkehr außerhalb der Kö zu müssen.

Viertelfinale

Hier und da noch ein Schwätzchen und dann ging es nach der Siegerehrung des Petit Departs auch für uns wieder rauf auf die Königsallee. Die Taktik lautete Vollgas… wir kämpften wieder damit kompakt zu bleiben. Aus der Kurve raus beschleunigen so Maschinen wie Henning oder Christian einfach mit 8000 Watt, es wurde wieder gerufen, Lücken gestopft am Ende habe ich von der Dreierregel Gebrauch gemacht und die Jungs nicht weiter aufgehalten. Für die Überrundung des 4. Mannes aus dem bike-components Team hat es aber dann doch noch gereicht. Es fühlte sich nicht gut an, aber die Zeit sagte 5:45 gleiche Zeit wie aus dem Vorlauf und 10 Sekunden schneller als unser Gegner!

Ich musste was Essen, die Pommes war mir aus Gründen verboten, der Nudelsalat auch zu mächtig um in etwa einer Stunde wieder auf dem Rad zu eskalieren. Ich wühlte durch den Starterbeutel und fand diverse Packungen irgendwelcher Energie Gums… dazu Weintrauben und Cola. Klassischer Radgourmet! Hauptsache Zucker!

Im Rennen zwischen DixSept und der Werksmannschaft der Schicken Mütze „Düsseldorf Cowboys“ gab es einen Rennabbruch. Die Strecke war noch nicht frei, DixSept aber schon auf der ersten Runde unterwegs, der zweite Versuch starte nach unserem Lauf, aber natürlich mit einem klaren Nachteil für DixSept. So schnell erholt man sich auch von einer Runde nicht. Am Ende fehlten ihnen 2 Sekunden. Vermutlich wäre es fairer gewesen die DixSept alleine weiter fahren zu lassen, die Düsseldorfer Cowboys ebenfalls und dann nur die Zeiten zu vergleichen. Vielleicht ein mögliche Verbesserung für die nächste Ausgabe von Rund um die Kö.

Spiel, Spaß und Spannung

Die Kids hatten aus der Königsallee mittlerweile ihr Wohnzimmer gemacht, checkten die Stände ab, organisierten sich Merch und feuerten die Hobby Frauen an! Für die ganze kleinen gab es ein Laufradrennen, herrlich süß wie die Kids da teilweiße etwas orientierungslos aus Spaß an der Freude mit dem Laufrad über die Königsallee rollen. Die Eltern rannten nebenher und lotsten die Kinder Richtung Ziel. Wir schickten natürlich auch den HakunaMatataRacingTeam Nachwuchs an den Start. Aber die Konkurrenz schlief nicht, auch der Nachwuchs von DixSept wurde gesehen. Gewinner wurden am Ende aber alle!

Bevor wir wieder ran dürften, gab es noch ein Spaßrennen für Kinder von 5 bis 9. Natürlich auch hier der Team Nachwuchs am Start!

Halbfinale

Im Halbfinale hieß unser Gegner Cycling Club Düsseldorf! Das Team vom CCD hatte sich mit 6:08 Minuten, 44 Sekunden, vor dem Team wysiwyg durchsetzen können. Aber schonen kam nicht in Frage. Wenn man immer alles gibt, kann man sich, wenn es schiefläuft, nicht vorwerfen, nicht alles gegen zu haben!

Wieder klickt man in die Pedale, der Countdown zählt runter… 3, 2, 1 Vollgas! Auf der Geraden mit knapp 60 km/h! Henning, Christian, Ricardo und ich! Rad an Rad BALLERN wir über die Königsallee, die Kommunikation läuft richtig gut… kürzer…. Weiter… Wechsel! Ruhig! Weiter, weiter, weiter! Vom Streckenrand brüllt Malte uns die aktuelle Position durch. Die Kehle ist trocken… Der Zug fährt und fährt!

5:42 Tagesbeszeit…. bääämmm! FINALE! Wie geil!

Nach 2019 und 2021 das dritte Mal im Finale von Rund um die Kö! Die Crew ist Happy die Stimmung am Teamzelt bestens!

Zwischen lockerer Rolle und Lastenrad Laktat

Christian sprang vom Rennrad aufs Lastenrad und gönnte sich noch etwas Laktat beim Lastenradrennen, während wir die Beine auf der Rolle locker fuhren oder uns einfach entspannt in einen Stuhl fläzten und versuchten etwas zu regenerieren (ja immer noch ohne jeglichen Alkohol). Bis zum Finale waren es noch gut 3 Stunden, also endlich was Richtiges essen! Ich schob mir zwei, drei Teller Nudelsalat rein. Endlich auch mal Gelegenheit etwas entspannter auf der Königsallee zu flanieren und mit den Leuten auch mal in Ruhe zu quatschen.

Finale

Um 18:30 startete das Finale gegen die Düsseldorfer Cowboys. Wieder auf der östlichen Seite der Königsallee… Wieder Henning, Christian, Ricardo und ich… Wieder Vollgas! Jeder wusste, es wird nicht leicht werden, wir gaben alles, brüllten uns gegenseitig die Kommandos an den Helm und flogen über die Königsallee. Der Jubel vom Streckenrand schallte uns entgegen und sorgte für ein paar extra Watt in den Beinen! Dank der 3er Regel, konnte Christian nach einem starken Leadout auf der Zielgeraden rausnehmen und wir flogen zu dritt weiter ins Ziel! Ich höre nur „Hakuna Matata 1, 2, 3 und dann Cowboys 1, 2, 3“ und riss die Arme hoch!

Yes! Yes! Stadtmeister!

Mein Jubel war mutig, so stellten wir hinterher fest, lediglich um eine Sekunde waren wir schneller als die Düsseldorfer Cowboys! Was ein Finale! Was ein Tag! Großartige Teamleistung! Endlich Bier! Wir genossen die Siegerehrung, stießen mit der ganzen Crew an und waren mächtig stolz auf den Sieg (sind wir immer noch)!

Gefangen auf der Kö

Leider war es aufgrund des schon laufenden Elite Rennens nicht möglich die Strecke zu queren, so konnten die müden Kinder nicht nach Hause und auch war es nicht möglich Pavillon und Co ins Auto zu laden. Wir trafen auf Jan-Philipp vom ADFC, der hatte gleiches Problem und „simulierte nach Hause fahren“ mit seinem Sohn. Wir kamen ins Gespräch und er offenbarte uns sein Lastenrad ist voll mit Kuchen, Schoki und anderen Leckerrein…. ein Kuuuuuchen versammelte die Crew um das Lastenrad und versüßte etwas die Wartezeit. Nach 20 Uhr durften wir dann runter, klar geht die Sicherheit vor aber es drückte schon auf die Stimmung mit den müden Kids dort „gefangen“ zu sein.

Rund um die Kö 2023 - Kuuuuchen

Stadtmeister!

Rund um die Kö 2023 - Teamwork makes the dream work

Der Pokal steht auf dem Schrank, ein Lächeln geht durchs Gesicht, einfach geil! Wettkampf hin oder her am Ende war es ein tolles Miteinander, ich weiß nicht wie viele Leute mir gesagt haben „endlich habt ihr es geschafft“. Respekt an alle Teams und Danke an die vielen Helfer und das Orga Team von Rund um die Kö!